Verwöhn-Wochenende Ohligser lassen sich gerne verwöhnen

Ohligs · Kunst, Kultur und Kulinarisches: drei Tage lang konnten es sich die Besucher des Verwöhn-Wochenendes in Ohligs so richtig gut gehen lassen. Der verkaufsoffene Sonntag lockte zusätzlich viele Menschen in die City.

 In Ohligs war am Wochenende für Jung und Alt viel geboten. So lud dieses Kinderkarussell zum Beispiel die kleinen Besucher des Verwöhn-Wochendes zu einer Fahrt ein.

In Ohligs war am Wochenende für Jung und Alt viel geboten. So lud dieses Kinderkarussell zum Beispiel die kleinen Besucher des Verwöhn-Wochendes zu einer Fahrt ein.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die alte Dame in der türkisen Jacke ruht sich einen Augenblick auf ihren Rollator aus, ihr rechtes Bein wippt im Takt der A Capella-Musik von „Die dürfen das“. Ganz offensichtlich genießt sie den Auftritt des vierköpfigen Solinger Vokalensembles, das mit wortwitzigen, intelligenten Texten, viel „Schubidu“ und ein wenig Beatboxing eingängigen Groove erzeugt.

Das Ohligser Verwöhn-Wochenende hat auch in diesem Jahr wieder viele Gäste in das Zentrum des westlichsten Solinger Stadtteils gelockt. Langsam füllte sich zum Beispiel am Sonntag der Marktplatz, am Cocktailstand gingen die ersten Tequila Sunrise und Caipirinhas über den Tresen, in den kleinen weißen Zelten zeigten Künstler ihre Werke, so auch die Holländerin Fia Biba, die sonst in den Clemens-Galerien ihr Atelier hat.

Bunte Leinwände malt sie, kombiniert mit Naturmaterialen wie Holzrinde oder Muscheln. „Hier für dich“, sagt sie zu einem etwa sechsjährigen Mädchen und drückt ihm eine bunte, von Kindern gemalte Postkarte in die Hand, „Das ist eine Einladung zum Kinder-Maltreff in meinem Atelier. Du kannst einfach kommen und mitmachen, es kostet gar nichts.“

Gegenüber steht Aslan Tastekin in seinem kleinen holländischen Pommeswagen „Holly Pommy“ und füllt eine Tüte mit knusprigen, goldgelben und sehr dicken Pommes. „Mit Currysauce“, bittet die Kundin, „Bislang habe ich noch nicht soviel verkauft wie ich es mir gewünscht hätte“, erklärt Aslan Tastekin, der häufig auch in den Nachbarstädten steht und vor allem in Hilden stets einen sehr guten Umsatz macht. „Am Freitagabend war es hier sehr voll, da hat ja auch ,See You’ gespielt, aber am Samstag waren es vielleicht 150 Besucher und heute läuft es langsam an. Doch es ist ja noch früh, mal sehen ob das Wetter sich hält“, betont der Pommes-Verkäufer.

Und tatsächlich: gegen 14 Uhr bricht am Sonntagmittag die dunkle Wolkendecke auf, die Sonne blinzelt heraus.Wie auf Knopfdruck strömen die Menschen plötzlich in die Fußgängerzone, es riecht nach Backfisch und Currywurst, nach Crepes und ganz besonders intensiv nach Ingwer am Stand von „Decker Gewürze“. „Ich selbst rieche gar nichts mehr“, sagt Michael Karp-Decker grinsend und überreicht einem Kunden die gewünschte Tüte mit den Senfkörnern. „Gut, wenn mal ein neues Gewürz dazu kommt, dann ja, aber sonst ist meine Nase echt abgestumpft“.

Matthias Reims „Ich liebe dich“ schallt aus Boxen, am Stand vom Ohligser Turnverein 1888 hat sich eine Menschentraube versammelt und bestaunt die Vorführungen der gelenkigen kleinen Turnerinnen des Vereins.

Andere interessieren sich mehr für die Sonderrabatte der Einzelhändler an diesem verkaufsoffenen Sonntag, überall werben Schilder mit 30 Prozent Nachlass und mehr. Eine ältere Dame entdeckt eine kiwigrüne Strickjacke draußen vor einer kleinen Boutique an einem Kleiderständer. „Oh ja, die ist schön, gehen wir mal rein und die probierst sie an“, rät ihre Begleitung.

 Wer wollte, konnte sich unter anderem mit Kunst eindecken.

Wer wollte, konnte sich unter anderem mit Kunst eindecken.

Foto: Meuter, Peter (pm)
 Der verkaufsoffene Sonntag war ein voller Erfolg. Viele Besucher nutzten das Shopping-Angebot.

Der verkaufsoffene Sonntag war ein voller Erfolg. Viele Besucher nutzten das Shopping-Angebot.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Auch die anderen Geschäfte sind gut gefüllt, an den Kassen bilden sich teilweise Schlangen. „Soweit ich das sehen kann, läuft es wirklich richtig gut heute“, resümiert Brigitte Kiekenap, Vorsitzende der veranstaltenden Ohligser Werbe-und Interessgemeinschaft, „80 Prozent der inhabergeführten Geschäfte beteiligen sich und ich glaube, das Konzept hat sich mal wieder bewahrheitet. Es lohnt sich, so weiterzumachen.“

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