Strohner Brücke in Solingen Der Baustart wackelt noch

Solingen · In Kürze fangen Arbeiter an, die marode Strohner Brücke über die Wupper abzureißen. Dafür wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen getroffen. Mit dem Bau einer Ersatzbrücke soll möglichst noch 2020 gestartet werden.

    Die Vorbereitungen zum Abriss der Strohner Brücke sind abgeschlossen. Der Baukörper ist verschalt.

Die Vorbereitungen zum Abriss der Strohner Brücke sind abgeschlossen. Der Baukörper ist verschalt.

Foto: Guido Radtke

Alle Sicherheitsvorkehrungen sind getroffen. Aber den Verantwortlichen ist dennoch klar, dass die in den kommenden Tagen beginnenden Arbeiten nach wie vor einer Art „Operation am offenen Herzen“ gleichen werden. Denn wenn in den nächsten Wochen die alte Strohner Brücke über die Wupper abgerissen wird, um Platz für eine neue Querung zu schaffen, müssen die beauftragten Bauarbeiter penibel darauf achten, keine abbruchtechnischen Kollateralschäden zu verursachen.

Der Grund: Das fast 100 Jahre alte Bauwerk am südlichen Stadtrand von Solingen liegt mitten in einem Naturschutzgebiet – weswegen unter allen Umständen verhindert werden muss, dass Bauteile der maroden Brücke in die Wupper fallen. So wurde der Baukörper zuletzt in Gänze eingerüstet. Und auch für ein Hochdruck-Wasserrohr der Stadtwerke Solingen, das unterhalb der Brücke liegt und erhalten bleibt, wurden Schutzmaßnahmen ergriffen.

 Die Gitter und Gerüste stehen. Bald beginnt der Abriss des maroden Bauwerks.

Die Gitter und Gerüste stehen. Bald beginnt der Abriss des maroden Bauwerks.

Foto: Guido Radtke

Augenblicklich rechnen die zuständigen Stellen im Solinger Rathaus damit, dass für den Rückbau der Brücke vier bis sechs Wochen notwendig sein werden. Wobei die Blicke in der Verwaltung gleichzeitig schon weiter nach vorne gerichtet sind. Sobald nämlich die alte Brücke abgetragen ist, soll mit der Errichtung eines Ersatzbaus begonnen werden.

Wann der erste Spatenstich für dieses Projekt erfolgen wird, steht indes nicht mit letzter Sicherheit fest. „Unser Ziel bleibt bestehen, mit dem Neubau möglichst bereits im laufenden Jahr zu starten“, sagte jetzt eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage. Allerdings seien zunächst noch einige verwaltungstechnische Vorarbeiten zu erledigen, bevor es mit dem Bau der zukünftigen Strohner Brücke schließlich losgehen könne.

So befindet sich beispielsweise die Ausschreibung des Bauvorhabens momentan in den sprichwörtlich letzten Zügen, so dass im Anschluss an die Vergabe zügig die danach folgenden Bauvorbereitungen in Angriff genommen werden könnten. Insgesamt sind rund 650.000 Euro für den Neubau vorgesehen – von denen die Stadt Solingen indes lediglich einen vergleichsweise kleinen Anteil zu stemmen hat, wird der Löwenanteil an der Maßnahme doch über Fördermittel sowie über Gelder finanziert, die bei einer Sammlung zusammen gekommen sind.

Die eigentliche Bauzeit ist wiederum mit sechs bis neun Monaten veranschlagt. Dies bedeutet, dass die neue Strohner Brücke im Sommer oder Herbst 2021 für Fußgänger beziehungsweise Radfahrer nutzbar sein dürfte. Während der Bauarbeiten gelten weiter die bereits im Zuge der Sperrung eingeführten Umleitungen.

In diesem Zusammenhang bekräftigte die Stadt noch einmal die Notwendigkeit zu einem Neubau. „Eine Renovierung der alten Brücke war aufgrund der aufgetretenen Schäden keine Option mehr“, versicherte die Rathaus-Sprecherin. Denn dies, so die Stadt Solingen, wäre groben Schätzungen zufolge nur unwesentlich preiswerter geworden als die jetzt gefundene Lösung.

Wobei auch der gänzliche Verzicht auf eine Brücke keine Lösung dargestellt hätte. Denn in dem Bereich Strohn laufen entlang der Wupper gleich mehrere wichtige Radstrecken sowie Wanderwege zusammen, die zudem von vielen Besuchern selbst aus der weiteren Umgebung der Klingenstadt regelmäßig und in großer Zahl frequentiert werden. „Eine Brücke ist dementsprechend unverzichtbar“, betonte die Rathaus-Sprecherin.

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