Rommerskirchen Konverter-Gegner bitten Bund um Hilfe

Rommerskirchen · Bürgermeister Mertens und sein Dormagener Kollege Lierenfeld wenden sich an Sigmar Gabriel und Barbara Hendricks.

 Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld (l.) will zusammen mit seinem Kollegen Martin Mertens den kurzen Draht zu Bundesminister Siegmar Gabriel nutzen, um den Konverter in Gohr zu verhindern.

Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld (l.) will zusammen mit seinem Kollegen Martin Mertens den kurzen Draht zu Bundesminister Siegmar Gabriel nutzen, um den Konverter in Gohr zu verhindern.

Foto: SPD

Damit, dass von den ursprünglich zehn potenziellen Rommerskirchener Standorten für den umstrittenen Konverter der Firma Amprion kein einziger übriggeblieben ist, sind die Politiker der Gemeinde nicht zufrieden. Der Konverter soll auch nicht nach Gohr, weil er dort unmittelbar an der Grenze zu den nördlichen Ortsteilen der Gemeinde läge. Für die einzig verbleibende Alternative Kaarst hat sich Bürgermeister Martin Mertens jetzt auch gegenüber der Bundesregierung ausgesprochen. Gemeinsam mit seinem Dormagener Kollegen Erik Lierenfeld hat er sich an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gewandt.

"Das den Ministern vorgetragene Anliegen richtet sich auf die notwendige Anpassung des Regionalplanes im Hinblick auf den favorisierten Konverterstandortbereich", sagt Rathaussprecher Elmar Gasten. Angesichts der Tatsache, dass auch Amprion selbst die Kaarster "Dreiecksfläche" favorisiert, verweisen Mertens und Lierenfeld in ihren Schreiben darauf, dass der Abstand zur nächstgelegenen Wohnbebauung in Kaarst mit 1300 Metern deutlich größer sei als in Gohr. Auch bei den Bürgermeisterkonferenzen sei es stets Tenor gewesen, die größte Distanz zur Wohnbebauung als entscheidendes Kriterium der Standortsuche zu bewerten, so Mertens. "Amprion hat mehrfach erklärt, als Vorhabenträger alle nötigen Schritte unternehmen zu wollen, um den Bau des Konverters auf der Kaarster Dreiecksfläche zu ermöglichen", betont Gasten. Dazu zähle laut Amprion eine Stellungnahme im laufenden Verfahren zur Änderung des Regionalplans ebenso wie die gutachterliche Vorbereitung eines Zielabweichungsverfahrens, das im Zuge des Planfeststellungsverfahrens beginnen könne. Nach Ansicht von Mertens ist "alles zu tun und nichts zu unterlassen, um die Realisierung des favorisierten Standortbereichs in Kaarst zu verwirklichen". Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund des Konflikts mit der bestehenden raumordnerischen Ausweisung als Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze. Die Bürgermeister bitten die Bundesminister, "im Interesse der betroffenen Menschen in Rommerskirchen und Dormagen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit der Standort 'Dreiecksfläche Kaarst' realisiert werden kann".

Auch die CDU macht Front gegen Gohr. "Ohne jedwede Vorbehalte" sei die Union gegen einen Standort dort, sagt CDU-Chef Michael Willmann. Entgegen Äußerungen der SPD stehe die CDU sehr wohl " in regelmäßigem Kontakt" mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. "Wir haben ihm ebenfalls mitgeteilt, dass wir weder den Standort Rommerskirchen noch den Standort Gohr für geeignet halten. Darüber hinaus haben wir vorbehaltlos beiden Ratsresolutionen 2012 und 2014 zugestimmt", betont Willmann. Die jüngste Sitzung des Regionalrats habe gezeigt, "dass nun die Firma Amprion am Zuge ist und sich eindeutig zu einem Standort bekennen muss. Dann können alle weiteren Schritte beziehungsweise Gegenmaßnahmen eingeleitet werden".

(S.M.)
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