Kritik der SPD Rheinberg Schulrechner für Verwaltungsmitarbeiter

Rheinberg · Schwere Vorwürfe gegen den Bürgermeister: Weil die Verwaltung Computer, die für Schüler vorgesehen waren, fürs Homeoffice ihrer Mitarbeiter nutzt, spricht die SPD von einem Skandal.

Peter Tullius und Philipp Richter von der SPD sprechen von einem Skandal: Die Stadtverwaltung habe Rechner einiger Rheinberger Schulen zweckentfremdet und sie Mitarbeitern der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt, damit diese im Homeoffice arbeiten können. „Das ist ein unglaublicher Vorgang“, schimpft Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Tullius. „Schon alleine deswegen, weil die Schulrechner über das Programm „Gute Schule“ mit Mitteln des Landes angeschafft worden sind. Das heißt: Sie sollten einzig und allein den Schulen zur Verfügung stehen.“

Das Argument, die Schulen seien wegen der Corona-Krise lange geschlossen gewesen, will die SPD nicht gelten lassen. Richter: „Gerade deswegen sind die Rechner enorm wichtig. Die Schüler sind gezwungen, Home-Schooling zu machen, weil sie nicht in die Schulen gehen können. Da kann jeder Rechner die Bildungssituation, die durch Corona schon schwierig genug ist, verbessern.“ Die Sozialdemokraten halten das Vorgehen der Verwaltung für „extrem fragwürdig“ und vor allem „extrem unsolidarisch“. Richter: „Die Schüler werden um etwas betrogen, was ihnen zusteht.“

Bürgermeister Frank Tatzel, so die beiden SPD-Sprecher, lasse die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien „für jeden kleine Vorgang, der unterschrieben werden muss, antanzen. Aber davon erfährt die Politik kein Wort“. Tullius ergänzt: „Hier werden Schulkinder und Lehrer gegen städtische Mitarbeiter ausgespielt.“ Die SPD wisse von Computern, die aus den Beständen der städtischen Grundschulen in Millingen und Orsoy abgezogen worden seien. Auch von der Europaschule sei die Rede. Die SPD stellt fest: „So geht das nicht.“

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