Kommentar zu Lkw-Verkehr auf der Minkeldonk Amazon muss das Parkplatzproblem endlich lösen

Meinung · Natürlich muss die Stadt Rheinberg ortsansässigen Unternehmen entgegenkommen. Das gilt auch für Amazon. Schließlich geht es um viele Arbeitsplätze. Aber die Verwaltung muss aufpassen, dass sie sich von dem Handelsriesen nicht vorführen lässt. Danach sieht es in der Lkw-Debatte aber aus.

 Auf der Straße Minkeldonk in Rheinberg bilden die parkenden Lkw eine lange Reihe.

Auf der Straße Minkeldonk in Rheinberg bilden die parkenden Lkw eine lange Reihe.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Amazon ist ein weltweit operierendes Unternehmen, dass unfassbar viel Geld verdient. Bei Amazon wird jeder Winkel des Geschäfts ausgeleuchtet, alles wird optimiert, an die kleinsten Kleinigkeiten wird gedacht. Da darf man unterstellen, dass das Unternehmen auch in der Lage ist, das Lkw-Aufkommen an einem Standort wie Rheinberg exakt zu berechnen und entsprechende Voraussetzungen zu schaffen. Doch in dieser Hinsicht macht Amazon keine gute Figur. Längst hätte der zweite, nachträglich gebaute Parkplatz zwischen der Alten Landstraße und der Hubert-Underberg-Allee so hergerichtet werden können, dass dort auch Schwerlastfahrzeuge stehen können. Stattdessen wird ein zweifelhafter Deal mit der Stadt gemacht und eine öffentliche Straße als Parkplatz zweckentfremdet. Mit der Folge, dass Vereinbarungen und Fristen ganz offensichtlich von Unternehmensseite nicht eingehalten werden. So zieht sich die Stadt den Ärger der Anwohner zu, die nun wegen des zusätzlichen Lkw-Verkehrs auf der Bahnhofstraße die Lautstärkebelastung aushalten müssen. Und die Stadt muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Unternehmensinteressen über das Bürgerwohl zu stellen.

Jetzt ist Bürgermeister Frank Tatzel, der ja offenbar wiedergewählt werden möchte, gefordert. Er muss als Chef der Verwaltung klare Kante zeigen und Amazon Grenzen aufzeigen. Das Parkplatzproblem besteht, seit Amazon seinen Rheinberger Standort vor knapp neun Jahren eröffnet hat. Es wird höchste Zeit, dass es gelöst wird.

Den Lkw-Fahrern, die oft aus Osteuropa stammen und so wenig verdienen, dass sie nicht einmal das kleine Geld für einen Stellplatz auf dem Total-Autohof bezahlen können und demzufolge dort auch nicht duschen können, ist kein Vorwurf zu machen. Sie sind das letzte Glied in der Nahrungskette. Das ist die traurige Seite des so komfortablen Online-Geschäfts.

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