Unternehmen in Rheinberg Edelbau wieder mit Ladenlokal

Rheinberg · In seinem Metallbaubetrieb im Gewerbegebiet am Nordring beschäftigt Oliver Rettig 28 Mitarbeiter. Das Unternehmen expandiert. Jetzt hat er zusätzlich ein Geschäft an der Rheinstraße 29 in der Rheinberger Innenstadt eröffnet.

 Am Firmenstandort am Nordring ist alles für einen weiteren Hallenbau vorbereitet.

Am Firmenstandort am Nordring ist alles für einen weiteren Hallenbau vorbereitet.

Foto: Uwe Plien

Für Oliver Rettig ist es der zweite Auftritt an der Rheinstraße. Nach rund fünf Jahren „Innenstadtabstinenz“ hat der Metallbaumeister nun an der Rheinstraße 29 sein neues Ladenlokal eröffnet. Dort bietet er in erster Linie Schönes und Kreatives aus – na klar – Metall: Im rund 85 Quadratmeter großen Ausstellungraum sind neben den bekannten Briefkasten- und Bankmännchen auch Grills, Kamine, Geländer sowie Deko aus Edelstahl zu sehen. Darüber hinaus präsentiert Rettig auch ein Exemplar eines platzsparenden Tors, das er seit rund zwei Jahren bundesweit vertreibt: Die beiden Torflügel bestehen aus Lamellen, die sich wie bei einem Fächer öffnen und schließen.

Schon seit längerer Zeit liebäugelt der 50-Jährige damit, wieder in der Innenstadt Gesicht zu zeigen. „Als ich im Gewerbegebiet am Nordring 13 in neue Räume gezogen bin, habe ich mein erstes Geschäft an der Rheinstraße geschlossen“, berichtet Rettig, der sich mit seinem Unternehmen Metall-Edelbau Rettig vor allem auf die Fertigung von Druckbehältnissen und Filtern aus hochlegiertem Stahl wie Titan und Alloystahl spezialisiert hat. Die Kunden stammen aus der Industrie und dem Kraftwerkssektor.

 Oliver Rettig in seinem neuen Ladenlokal.

Oliver Rettig in seinem neuen Ladenlokal.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Trotz Corona läuft’s bei Oliver Rettig und seinen derzeit 28 Mitarbeitern gut. Die Erdarbeiten für den Neubau einer 220 Quadratmeter großen Werkhalle auf dem Firmengelände am Nordring haben begonnen. Dort wird eine Wasserstrahlschneideanlage installiert, mit der Stein, Stahl, Holz oder Glas geschnitten werden können. „Das habe ich bislang fremd vergeben, künftig kann ich schneller, flexibler und kostenoptimierter arbeiten“, so der Metallbaumeister. Nicht nur räumlich expandiert Rettig. Auch der Mitarbeiterstamm soll vergrößert werden. Er hat zwei Ausbildungsstellen zum Metallbauer zu vergeben, sucht eine kaufmännische Halbtagskraft fürs Büro sowie qualifiziertes Fachpersonal wie Schweißer und Schlosser.

Auf private Kunden ist hingegen das Metallangebot im neuen Geschäft an der Rheinstraße 29 ausgerichtet. Die ebenso hübschen wie funktionalen Briefkasten- und Bankmännchen sind mittlerweile über die Region hinaus so beliebt und gefragt, dass es schon Replikate gibt. „Nachbauten kann man allerdings direkt von unseren Originalen unterscheiden, das erkennt man sofort“, so der Wahl-Rheinberger, der seine Produkte allerdings nie hat schützen lassen. Was irgendwann mal aus Freude an künstlerischer Gestaltung begonnen hat, ist für den Unternehmer heute ein bisschen Liebhaberei, viel mehr aber handwerklich-wirtschaftliche Notwendigkeit: Viele der Objekte werden von den Auszubildenden gefertigt, die auf diese Weise ihre Kenntnisse im Umgang mit und die Verarbeitung von verschiedensten Materialien erlernen und verfeinern. Eine Art unternehmensinterne Weiterbildungseinrichtung.

Nachdem das Ladenlokal – das ehemalige Atelier des Künstlers Aloys Cremers – nun schon mehrere Jahre leer gestanden hatte, griff Rettig zu. Er investierte rund 20.000 Euro in die Renovierung der Räume, die er „für eine kleine Miete“ gepachtet hat. „Mit der Ausstellung bin ich in der Stadt präsent und kann mich mit dem Angebot direkt an interessierte Kunden wenden“, sagt der Unternehmer. Doch es geht ihm auch darum, zur Belebung der Innenstadt beizutragen. Zu einem angesichts Corona-Krise und laufender Innenstadtsanierung denkbar ungünstigen Zeitpunkt? „Da müssen wir jetzt alle durch“, sagt Oliver Rettig pragmatisch. Er ist überzeugt, dass Rheinberg am Ende von den Maßnahmen profitieren wird; die Stadt habe schließlich viel Potenzial.

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