Spende Gutes Geld für ein Hospiz-Zimmer

Rheinberg · Das Haus Sonnenschein muss pro Jahr 50.000 Euro an Spenden aufbringen. Der bereits aufgelöste Kamp-Lintforter Verein „Wie du mir“ hat nun 14.500 Euro überwiesen.

 Uwe Lietzau (v.l.) und Karldieter Goß mit Ulrike Wellner (Förderverein), Mirjam Klaas (Pflegedienstleitung) und Beate Bergmann (Leitung).

Uwe Lietzau (v.l.) und Karldieter Goß mit Ulrike Wellner (Förderverein), Mirjam Klaas (Pflegedienstleitung) und Beate Bergmann (Leitung).

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Rund eine Million Euro setzt das Hospiz Haus Sonnenschein in Rheinberg, getragen von der St.-Josef-Krankenhaus-Gesellschaft Moers, pro Jahr um. Inklusive der Personalkosten. Ulrike Wellner, Vorsitzende des Fördervereins der Einrichtung, erläuterte, warum das Hospiz überhaupt einen Förderverein hat: „Anders als andere Pflegeeinrichtungen bekommen Hospize nur 95 Prozent der Aufwendungen erstattet. Das bedeutet: Die restlichen fünf Prozent müssen wir über Spenden einspielen – immerhin 50.000 Euro pro Jahr. Das ist eine Menge Geld.“

Mit anderen Worten: Jeder Cent zählt. Wenn noch in diesem Jahr der Neubau für das Hospiz an der Moerser Straße hinter dem St.-Nikolaus-Krankenhaus fertig wird, beginnt das Ringen um die Finanzierung der Einrichtung der zehn Zimmer für Bewohner, die ihre letzten Stunden, Tage oder Wochen im Haus verleben. „Eine Zimmereinrichtung mit Bett, Stühlen, Tisch, Schrank, Nachttischchen und Fernseher kostet rund 15.000 Euro“, sagt Ulrike Wellner. „Viel Geld. Aber wir können nicht irgendwelches Mobiliar kaufen. In Pflegeeinrichtungen müssen es zertifizierte Medizin-Produkte sein.“

Natürlich kommen in Zeiten von Corona auch im Haus Sonnenschein nur wenige Spenden an. „Jetzt um Spenden zu bitten, fänden wir aus ethisch-moralischen Gründen nicht angemessen“, sagt Hospiz-Leiterin Beate Bergmann. „Es gibt so viele Unternehmen, die um ihre Existenz kämpfen und deren Mitarbeiter in Kurzarbeit sind.“

Jetzt wurde das Hospiz von einem Kamp-Lintforter Verein mit einer dicken Spende bedacht. Von einem bereits aufgelösten Verein, muss man richtigerweise sagen. Die vor rund 20 Jahren gegründete Freiwilligenzentrale „Wie du mir“, die ohne Zuschüsse und ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet hat, hat dem Hospiz-Förderverein 14.500 Euro überwiesen.

Das hat die Mitgliederversammlung beschlossen. „Wir haben hilfsbedürftige Menschen unterstützt“, sagt Gründungsmitglied und Vorsitzender Uwe Lietzau. 2018 aber sei klar gewesen, dass der Verein keine Zukunft mehr habe, weil es keinen Nachwuchs gab. „Da haben wir beschlossen, den Verein aufzulösen“, sagt „Wie du mir“-Kassierer Karldieter Goß. In der Satzung war festgeschrieben, dass Vereinskapital, sollte es bei Auflösung welches geben, an das Hospiz Haus Sonnenschein zu überweisen. Entsprechend groß war in Rheinberg jetzt die Freude. „Davon können wir eine Zimmerausstattung kaufen“, sagte Hospiz-Leiterin Beate Bergmann.

Wer den Förderverein Hospiz Haus Sonnenschein finanziell unterstützen möchte, kann auf das Spendenkonto bei der Sparkasse am Niederrhein einzahlen: IBAN DE18 3545 0000 1101 161691, BIC: WELADED1MOR

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