Ausstellung im Rheinberger Stadthaus-Foyer Bilder, die die Welt erträglicher machen

Rheinberg · Elke Wittkamp aus Rheinberg und Françoise Maillard aus Moers zeigen unter anderem Natur- und Landschaftsbilder im Stadthaus-Foyer. Es ist die erste gemeinsame Ausstellung der beiden Frauen, die sich aus einem Nähkurs kennen.

 Françoise Maillard (links) und Elke Wittkamp mit zwei ihrer Bilder, die in der Stadthaus-Ausstellung zu sehen sind. 
  RP-Foto: A. Fischer

Françoise Maillard (links) und Elke Wittkamp mit zwei ihrer Bilder, die in der Stadthaus-Ausstellung zu sehen sind. RP-Foto: A. Fischer

Foto: Armin Fischer (arfi)

Elke Wittkamp und Françoise Maillard müssen nicht lange überlegen, als sie gebeten werden, ein für sie besonders typisches Gemälde aus den vielen mitgebrachten herauszupicken. Die Rheinbergerin Elke Wittkamp greift sich eines, dem sie den Fantasietitel „Die Dächer von Nizza“ gegeben hat. Es zeigt verschachtelte Häuserfronten und -dächer mit kleinen Schornsteinen; klare Linien dominieren, die Farbgebung ist dezent, es gibt viele Grautöne, etwas Braun, ein wenig Türkis. „An dem Bild habe ich sehr lange gearbeitet“, sagt die 70-jährige Hobby-Malerin.

Weil sie manchmal ausbrechen und die starren Vorgaben hinter sich lassen muss, dauert es nicht lange, bis ihr Blick zu einem Bild schweift, das der abstrakte Gegenentwurf zum ersten sein könnte. Eine Malerei mit diffusen Flächen und geschmackvollen Brauntönen, die Raum für freie Interpretationen lassen. „Manchmal“, so Elke Wittkamp, „muss ich Arm, Pinsel und Acrylfarbe einfach schalten und walten lassen.“ Beides, das Geordnete und das Wilde, hat seine Reize.

Françoise Maillard, die aus Paris stammt, schon lange in Deutschland lebt und sowohl Französin als auch Deutsche ist, schnappt sich ein gelungenes Stillleben. Die Abbildung einer Birkenallee, die wie durch einen gewachsenen Tunnel ins Licht führt. Viel Natur und am Ende ein Hoffnungsschimmer – das gefällt der 76-jährigen Malerin. „Ich male am liebsten Landschaften und Blumen“, unterstreicht sie. „Mal in Acryl, mal in Aquarell.“ Auch viele ihrer Bilder haben Charme.

Die beiden Künstlerinnen haben sich zusammengetan für eine gemeinsame Ausstellung im Foyer des Rheinberger Stadthauses „Vergiss den Lärm der Welt“ haben sich die beiden Frauen als Titel dafür überlegt. Haben in ihrem Fundus gekramt und haben Bilder ausgesucht, die sie für geeignet hielten, unter dieses Leitwort gestellt zu werden.

Elke Wittkamp und Françoise Maillard könnten Schwestern sein oder gute Freundinnen. Beide in Ehren ergraut, beide von einem freundlichen, lebensbejahenden Lachen beflügelt. Und beide sagen klipp und klar: „Malen ist unser Hobby! Wir haben erst spät mit der Malerei begonnen und können jedem nur empfehlen, selbst zu Pinsel, Farbe und Leinwand zu greifen. Malen ist eine tolle Freizeitbeschäftigung.“

Die Frauen haben aber noch eine Gemeinsamkeit. Sie nähen gerne und besuchen den gleichen Nähkurs. „Dabei haben wir irgendwann festgestellt, dass wir beide malen und haben uns gegenseitig unsere Bilder gezeigt.“ Als sie bei einem gemeinsamen Besuch einer Ausstellung im Stadthaus auf Jeanette Haas, die in der Stadtverwaltung zuständige Ausstellungs-Organisatorin, trafen, kam eins zum anderen. „Da hatten wir bald auch einen Termin für unsere Ausstellung“, erzählt Françoise Maillard.

Bevor sie mit einem neuen Bild beginnen, brauchen die Malerinnen eine Inspiration, einen Impuls. Elke Wittkamp, die 1999 zu malen begann, wird oft im Internet fündig oder wählt Postkarten-Motive. „Aber“, sagt sie. „Das Ergebnis hat am Ende meistens nicht mehr viel mit der Vorlage zu tun.“

Françoise Maillard fotografiert gern, wenn sie auf Reisen in Frankreich, Spanien oder Italien ist. „Diese Fotos sind dann Ausgangspunkt für meine Motive“, berichtet sie.

Am Ende des kreativen Prozesses stehe vor allem die Freude darüber, etwas Eigenes geschaffen zu haben. Das sei eine Erfüllung, sagen beide Frauen, die nun hoffen, den Besuchern des Stadthauses ein wenig Freude bereiten zu können mit ihren Bildern. Getreu dem Motto der Ausstellung: „Vergiss den Lärm der Welt“.

(up)
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