Reitsport Voltigier-WM: Neuss liegt in Lauerstellung

Reitsport · Nach dem gestrigen Pflichtauftakt bei den Voltigier-Weltmeisterschaften im französischen Le Mans liegt der RSV Neuss-Grimlinghausen auf Rang zwei. Die Mannschaft von Trainerin und Longenführerin Jessica Schmitz erhielt vor rund 100 mitgereisten heimischen Fans für ihren Auftritt auf Arkansas vom achtköpfigen Richtergremium 7,586 Punkte.

Nur Vize-Europameister Schweiz konnte die Deutschen übertrumpfen. Das Team um Monika Winkler-Bischofsberger verbucht dabei einen Vorsprung von fast zwei Zehntel Punkten (7,77).

Deutlich komfortabler ist der Abstand auf Rang drei, der von der Konkurrenz aus Österreich, dem RC Wildegg, eingenommen wird (7,206). Im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump konnten die amtierenden Europameister beim ersten der drei Championats-Umläufe nicht ganz an die souveränen Leistungen der bisherigen Saison anknüpfen. "Es war alles etwas mit Handbremse geturnt. Da wäre schon noch mehr drin gewesen. Das war heute nicht gerade die Pflicht unseres Lebens", schätzte Schmitz im Anschluss an die Prüfung ein. Unzufrieden war sie aber nicht. "Jeder hat gefightet, darauf bin ich stolz. Jetzt sind wir in einer guten Angriffsposition", sagte die 31-Jährige. Einige "unnötige Fehler" machte die Meistertrainerin im Pflichtprogramm ihrer Schützlinge aus. Die Schweiz hingegen machte mit dem besten und nahezu fehlerfreien Pflichtprogramm des Tages Eindruck und rangiert verdient auf der Pole-Position.

Nach anfänglich gedrückter Stimmung im Neusser Lager blickte das junge Team wenige Stunden später wieder optimistisch in die Zukunft. "Es ist noch alles drin. Wir haben hier keine schlechte Basis gelegt", kommentierte Bundestrainerin Ulla Ramge. Auch Schmitz freut sich auf die folgenden beiden Kürumläufe. "Unsere Stärke liegt in dieses Jahr eh mehr in der Kür."

Großer Vorteil der Neusser: Der 14-jährige Westfalen-Wallach Arkansas war einmal mehr mit einer Wertnote von 7,968 bestes Pferd und dürfte auch für die Kür eine sichere Bank sein. Ebenso wie die Kür selbst, die von Fachleuten im internationalen Vergleich als herausragend eingestuft wird. Die Schweizer Trainerin Monika Winkler-Bischofsberger bleibt jedoch zuversichtlich: "Vom Titel möchte ich noch nicht sprechen. Ich bin sehr glücklich, dass wir Pflichtweltmeister sind. In der Kür wird es schwer für uns, da ist Neuss sehr stark."

(NGZ/rl)
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