Handball TVK möchte den Tabellenführer ärgern

Korschenbroich · Obwohl Korschenbroichs Trainer Ronny Rogawska noch nicht weiß, welche Spieler ihm morgen Abend zur Verfügung stehen und er die Gäste vom Leichlinger TV für den stärksten Drittligisten hält, gibt er sich nicht kampflos geschlagen.

 Morgenbeim Gastspiel in der Korschenbroicher Waldsporthalle in der Waldsporthalle gibt er noch die Kommandos, doch zum Saisonende hört Frank Lorenzet als Trainer des Leichlinger TV auf.

Morgenbeim Gastspiel in der Korschenbroicher Waldsporthalle in der Waldsporthalle gibt er noch die Kommandos, doch zum Saisonende hört Frank Lorenzet als Trainer des Leichlinger TV auf.

Foto: U. Miserius

Eigentlich ist alles angerichtet für einen tollen Handball-Abend: Mit seinem 34:27-Sieg in Gladbeck hat sich der TV Korschenbroich wohl endgültig aller Abstiegssorgen entledigt und kann morgen Abend (Anwurf 19.30 Uhr, Waldsporthalle) gegen den Tabellenführer Leichlinger TV vollkommen befreit aufspielen.

"Und wenn es uns gelingt, die Leistung von Gladbeck fortzusetzen, sollten wir unseren Zuschauern endlich mal ein schönes Heimspiel bieten", sagt Trainer Ronny Rogawska mit Blick auf die eher bescheidene Bilanz, die der TVK unter seiner Regie in der Waldsporthalle eingefahren hat: Magere acht Punkte aus zehn Partien sind es, der letzte der insgesamt nur drei Heimsiege liegt bereits zweieinhalb Monate zurück.

Zeit, das zu ändern. Wenn da nicht die dumme Grippewelle wäre, die sich "bei einem so kleinen Kader wie dem unseren" (Rogawska) natürlich besonders bemerkbar macht: Bis Donnerstag hatten Michel Mantsch, Christian Rommelfanger, Philipp Liesebach und Björn Marquardt noch keine Trainingseinheit bestritten, hinzu kommen die Langzeitverletzten Daniel Mestrum und Marcel Leclaire. Zumindest mit Liesebach und Marquardt rechnet der TVK-Trainer, denn sonst wird es eng: Schließlich stehen die per Zweitspielrecht aus St. Augustin verpflichteten Max Sommershof und Thomas Wittig nicht mehr zu Verfügung. "Sie haben von sich aus gekündigt, weil ihnen der Aufwand zu hoch war", sagt Rogawska. Was er nicht sagt: Meist saß das Duo ohnehin nur tatenlos auf der Bank.

Grippewelle hin oder her — "wir müssen spielen", stellt Rogawska lapidar fest. Und möchte allen Personalproblemen zum Trotz "jetzt auch zu Hause sehen, dass sich die Mannschaft weiter entwickelt hat" — beim Unentschieden in Uerdingen und vor allem beim Sieg in Gladbeck sei das "in Angriff und Abwehr" deutlich sichtbar gewesen.

Um eine Chance zu haben, den Tabellenführer wenigstens zu ärgern oder ihm gar die erst dritte Saisonniederlage beizubringen, wird der TVK diese Weiterentwicklung auch dringend brauchen. Denn "Leichlingen steht zu Recht da oben, die sind breit aufgestellt und auf jeder Position doppelt gut besetzt", sagt Rogawska über die nach dem Wermelskirchener Rückzug nun mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle anführenden Gäste, die sich freilich am vergangenen Samstag beim 30:29-Sieg über Bayer Uerdingen recht schwer taten und erst elf Sekunden vor Schluss durch Tim Menzlaff zum Siegtreffer kamen. Insgesamt scheinen die "Pirates" etwas von ihrer Dominanz der Hinrunde eingebüßt zu haben: Zum Rückrundenstart verloren sie mit 32:34 in Varel, die nachfolgenden Siege (29:27 über Rheinhausen, 39:36 in Königshof, 30:29 über Uerdingen) waren allesamt auch nicht souverän.

Vielleicht haben die Leichlinger ja daran zu knabbern, dass Frank Lorenzet, seit zehn Jahren als Trainer und Manager in der Verantwortung, zum Saisonende seinen Platz auf der Bank (auf der er ohnehin nie sitzt) räumt.

(NGZ/ac)
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