Fußball SC Kapellen lange zu passiv

Fußball · Für den Fußball-Niederrheinligisten SC Kapellen gab es in den vergangenen Jahren beim 1. FC Viersen nicht viel zu holen. Auch gestern verloren die Erftstädter 0:2, obwohl die Hausherren nicht die bessere Mannschaft waren.

 In einer schwachen ersten Halbzeit konnte auch Alexander Sitter, hier links im Zweikampf gegen Viersens Stephan Kern, beim SC Kapellen keine Impulse in der Offensive setzen. In der Pause wurde er ausgewechselt.

In einer schwachen ersten Halbzeit konnte auch Alexander Sitter, hier links im Zweikampf gegen Viersens Stephan Kern, beim SC Kapellen keine Impulse in der Offensive setzen. In der Pause wurde er ausgewechselt.

Foto: Franz Heinrich Busch

Viersen Erst als Markus Anfang beim Zwischenstand von 0:1 in der 66. Minute mit der Einwechslung des lange verletzten Stürmers Lars Schuchardt voll auf Offensive setzte, legte Fußball-Niederrheinligist SC Kapellen im Auswärtsspiel beim 1. FC Viersen die Fesseln ab und spielte gefährlich nach vorne. Doch letztlich nutzte das nichts, denn die Hausherren gingen am Ende als 2:0-Sieger (Halbzeit 0:0) vom Platz. Mit Blick auf die Tabelle blieb das allerdings ohne nachhaltige Konsequenzen, denn weil auch die meisten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller patzten, blieb der Abstand zur Abstiegszone konstant.

Für die Kapellener bleiben mit der gestrigen Niederlage zwei Serien bestehen. Die eine ist, dass es für sie in der jüngeren Vergangenheit in Viersen nichts zu holen gab, die andere, dass sie in der laufenden Saison auf Naturrasen nicht besonders erfolgreich sind. Die berauschenden Erfolge im Jahr 2011, auch der wichtige Sieg im Nachholspiel am vergangen Mittwoch beim SC Düsseldorf-West, wurden allesamt auf künstlichem Geläuf gefeiert. Geht es dagegen wie gestern auf natürliches Grün, das zudem durch die Witterung noch schwer zu bespielen ist, tun sich die technisch versierten Erftstädter schwer. So auch gestern, wobei auch die Viersener im eigenen Stadion nicht in Tritt kamen und vieles schuldig blieben. Unter dem Strich hätte die Partie eigentlich keinen Sieger verdient gehabt. Doch die Hausherren legten gestern die Qualität an den Tag, mit der der SCK jüngst gegen den SC-West gewonnen hatte: gnadenlose Effektivität. Zwei ihrer insgesamt drei hochkarätigen Chancen verwandelten sie in Treffer, während die Kapellener vor dem Tor zu harmlos waren.

Beide Mannschaften hatten in einer schwachen ersten Hälfte große Schwierigkeiten, überhaupt in die Nähe des gegnerischen Kastens zu gelangen. Zu viele Ballverluste und überhastete Abspiele im Mittelfeld erstickten viele Offensivaktionen schon im Keim. "Wir waren in der ersten Hälfte viel zu passiv", umschrieb es Trainer Markus Anfang aus Sicht des SCK. Das änderte sich erst, nachdem seine Mannschaft nach einem Konter durch Mounir Ben-Moussa 0:1 in Rückstand geraten war (53.). Denn die Einwechslung von Stürmer Lars Schuchardt für Abwehrspieler Valentin Rittmann war das Signal für volle Offensive. Als dann aber ein Kopfball von Benjamin Schütz von Torwart Thomas Gerdes an die Latte gelenkt worden war (70.) und Sven Raddatz in Bedrängnis aus drei Metern übers leere Tor geschossen hatte (72.), nutzten die Gäste einen weiteren Konter durch Marijan Mustac zum vorentscheidenden 2:0 (78.). Das Ärgerliche für die Gäste: Dem Tor ging ein Foul von Stephan Kern an Gabriel Czajor voraus. So resümierte Markus Anfang: "Viersen war nicht besser. Ein Remis wäre gerechter gewesen."

(NGZ)
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