Korschenbroich SPD: Mitglieder entscheiden

Korschenbroich · Für zwei weitere Jahre wurde Albert Richter zum SPD-Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Für einigen Wirbel hatte im Vorfeld Holger Derks als überraschender Gegenkandidat gesorgt. Derks trat am Wahlabend aber nicht an, hatte seine Kandidatur zuvor zurückgezogen und war im Zorn aus der Partei ausgeschieden. Wie die SPD mit ihren Mitgliedern umgeht, wollte die NGZ vom Kreisvorsitzenden Klaus Krützen wissen.

Herr Krützen, welche Chance hat ein Mitglied, Aufgaben innerhalb der SPD vor Ort zu übernehmen?

Klaus Krützen Ab dem Zeitpunkt seines Eintritts kann ein Mitglied in der SPD sofort alle Aufgaben und Ämter übernehmen, wenn es für eine Funktion oder ein Amt in der Partei gewählt wird.

Muss man sich als Mitglied erst über Jahre hinweg hochdienen, um Verantwortung übertragen zu bekommen?

Krützen Nein.

Wer ist aus Ihrer Sicht für einen Vorsitz eines Stadtverbandes geeignet?

Krützen Das entscheiden die Mitglieder vor Ort bei ihren Wahlen – meine persönliche Sicht, nach der Sie fragen, spielt hier keine Rolle! Grundsätzlich gilt, dass sowohl die Mitgliedschaft in der SPD als auch die Wahl in Parteifunktionen an das Bekenntnis zu unseren sozialdemokratischen Werten geknüpft ist.

Wer entscheidet in der SPD, wer wann kandidiert?

Krützen Das Mitglied, das selbst entscheidet, für eine Funktion zu kandidieren.

Das heißt, jedes Mitglied kann aufstehen und sich zur Wahl stellen?

Krützen Ja, selbstverständlich.

Der Gegenkandidat von Albert Richter wollte sich vorab schriftlich den Mitgliedern vorstellen. Der Stadtverbandsvorstand ließ das nicht zu. Hat die SPD in Korschenbroich richtig gehandelt?

Krützen Die Herausgabe von Mitglieder-Adress- und Datenlisten an einzelne Mitglieder ist aus Datenschutzgründen nicht statthaft – der Stadtverbandsvorstand hat also formal richtig gehandelt.

Ruth Wiedner führte das Gespräch.

(NGZ)
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