Anwohner kritisieren den Zustand des Festgeländes "Kirmesplatz verkommt zu Müllhalde"

Die letzten Spuren von Unges Pengste in Korschenbroich werden noch beseitigt, in einigen Tagen wird der Kirmesplatz wieder kahl in der Mitte des Ortes liegen - und ziemlich unansehnlich. Das meinen zumindest die Anwohner des Mathias-Hoeren-Platzes. Der Kirmesplatz in Korschenbroich entwickelt sich zur Müllhalde, sagt Hans Heyers. Als direkter Anwohner des Platzes ärgert er sich fast täglich über Hundedreck und Abfall. Mit Schildern wollen die Nachbarn jetzt auf das Problem aufmerksam machen. NGZ-Foto: L. Berns

Die letzten Spuren von Unges Pengste in Korschenbroich werden noch beseitigt, in einigen Tagen wird der Kirmesplatz wieder kahl in der Mitte des Ortes liegen - und ziemlich unansehnlich. Das meinen zumindest die Anwohner des Mathias-Hoeren-Platzes. Der Kirmesplatz in Korschenbroich entwickelt sich zur Müllhalde, sagt Hans Heyers. Als direkter Anwohner des Platzes ärgert er sich fast täglich über Hundedreck und Abfall. Mit Schildern wollen die Nachbarn jetzt auf das Problem aufmerksam machen. NGZ-Foto: L. Berns

Nachbarin Margot Heyers, die in einem Haus über der Polizeiwache wohnt, findet deutliche Worte: "Dieser Platz ist die größte Hundetoilette Deutschlands." Wenn nicht gerade Zirkuszelte, Schützenfestbuden oder Marktstände ihre Abfälle hinterließen, werde der Platz bevorzugt von den Hundebesitzern in der Umgebung aufgesucht, damit ihre Vierbeiner dort ihr Geschäft entrichten können. Gleich hinter dem Platz ständen Glascontainer, an denen nicht nur Glas entsorgt wird, sondern sich zunehmend auch Tüten mit Müll türmen.

"Dieses Gelände ist alles andere als ein Schmuckstück", sagt Margot Heyers. "Als Anwohner ärgern wir uns fast täglich über den Zustand." Eine gründliche Reinigung des Platzes sei kaum möglich, da auf dem Schotterrasen Staub nur aufgewirbelt und Dreck verteilt werde. "Das Areal müsste mit Verbundsteinpflaster oder einem anderem Belag befestigt werden, um die Umgebung annähernd sauber zu halten", sagt die Anwohnerin. Sie denkt darüber nach, eine Nachbarschaftsinitiative zu gründen und mit gezielten Aktionen auf das Problem aufmerksam zu machen.

"Der Zustand des Platzes ist inzwischen Gesprächsthema im Dorf", betont Heyers. "Wenn sich in den nächsten Wochen nichts ändert, könnten wir große Schilder aufstellen, um zu protestieren. Vielleicht reagiert die Stadt dann. Schließlich wäre es nicht gut für das Image, wenn der Kirmesplatz von den Bürgern vor Ort als größtes Hundeklo Deutschlands ausgewiesen wird." Beim Bau- und Ordnungsamt der Stadt Korschenbroich seien sie und ihr Mann Hans bereits mehrfach abgeblitzt: Jedes Mal sei das Versprechen gegeben worden, dass sich die Situation bald ändert, bis jetzt habe sich jedoch nichts gerührt.

Diese Kritik kann Reinhard Franken, Technischer Beigeordneter der Stadt, nicht nachvollziehen. "Mir sind keine Beschwerden bekannt", sagt er. Richtig sei, dass der Kirmesplatz zurzeit in einem "provisorischen Zustand" sei. Bei trockenem Wetter im Sommer könne es zu vermehrter Staubentwicklung kommen. Den Platz zum jetzigen Zeitpunkt jedoch dauerhaft zu befestigen, sei nicht sinnvoll. Der Bereich und die weitere Umgebung seien Bestandteil eines städtebaulichen Konzeptes, das im Moment diskutiert werde. Unter anderem war in der Vergangenheit mehrfach im Gespräch, dass sich ein Supermarkt auf dem Gelände ansiedeln wird.

Diese Variante geisterte auch in den vergangenen Tagen durch das Unges-Pengste-Zelt. "Auch über andere Einzelhandelsangebote ist gesprochen worden", sagt Reinhard Franken. Als weitere Möglichkeit standen Büro- und Verwaltungsgebäude auf der Liste der Städteplaner. "Zurzeit können wir aber noch nicht sagen, wo die Reise hingeht", betont der Technische Beigeordnete. Auch ein genauer Zeitplan, wann eine Entscheidung über die Zukunft des Kirmesplatzes fällt, steht noch nicht fest. "Wir werden uns bemühen, das Gelände bis zu diesem Zeitpunkt so weit wie möglich sauber und vor allem verkehrssicher zu halten", verspricht Franken. PeS

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