Korschenbroich "Unges Pengste ist ein Lebenselixier"

Korschenbroich · Die beiden Korschenbroicher Bruderschaften bereiten sich auf das Schützen- und Heimatfest "Unges Pengste" vor. Die zwei Könige freuen sich auf ihr besonderes Amtsjahr. Am 19. Mai startet in der Stadt das größte Fest im Jahreslauf.

 Christian Koenen (St. Sebastianus, Mitte links) und Hans Kießhauer (St.Katharina Junggesellen, Mitte rechts) stehen im Mittelpunkt von Unges Pengste.

Christian Koenen (St. Sebastianus, Mitte links) und Hans Kießhauer (St.Katharina Junggesellen, Mitte rechts) stehen im Mittelpunkt von Unges Pengste.

Foto: Bruderschaften

"Wir haben eine 500-jährige Tradition, aber wir erfinden uns jedes Jahr neu." Bezirksbundesmeister Horst Thoren geht in seinem Schützenleben voll auf, wenn er von den Pfingsttagen in seiner Heimat erzählt, denn Unges Pengste sei "Lebenselixier" und "Liebeserklärung" der Korschenbroicher an ihr Dorf. "Wir tanken an diesen Tagen Kraft und Freude für das ganze Jahr", sagte Thoren jetzt bei der Vorstellung des Programms für Unges Pengste.

Doch wie erfindet sich das Fest jedes Jahr neu? Das liege zum einen an den beiden Königen, zum anderen aber auch an den jungen Schützen der St.-Katharina-Bruderschaft. Die Junggesellen funktionieren wie eine Kurbelwelle, garantieren stetigen Nachwuchs und erneuern immer wieder den Bestand der Sebastianer. Denn wenn die Mitglieder eines Zuges bei St. Katharina 35 Jahre alt werden, rücken sie automatisch in die Sebastianus-Bruderschaft der gesetzten Herren nach.

Beide Bruderschaften haben einen König. Sie stellten sich auch beim Pressetermin zu Unges Pengste vor. Der eine, Hans Kießbauer, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "I like New York". Er und 40 andere Kathariner hatten 2017 "in voller Uniform" bei der Steuben-Parade in der US-Stadt teilgenommen und dort auch das T-Shirt gekauft. 2017 war zudem das Jahr, in dem für Kießbauer alles stimmte. Seine Minister standen bereit, der eine Bastian Oedinger, der andere Kießbauers Bruder Martin. "Die beiden wollte ich, aber es war in den vergangenen Jahren nicht möglich. Diesmal aber klappte es." Und natürlich auch mit dem Vogel, den er "erlegte", ein Mitbewerber hatte das Nachsehen.

Der andere König, der von den Sebastianern, trug ein T-Shirt mit mehreren Schriftzügen, einer davon: "Extreme Aviator". Solche Shirts tragen nur Männer mit Erfahrung - und die hat Christian Koenen. Denn er ist bereits zum zweiten Mal König. Schon in der Junggesellen-Bruderschaft errang er vor 20 Jahren diese Würde. Seine Minister waren Bernd Beckers und Marc Delforge - und sind es auch heute. "Wir haben uns damals versprochen, es auch als künftige Sebastianer noch einmal gemeinsam zu machen", sagte Koenen. Und 2017, beim Vogelschuss, den Koenen gegen zwei weitere Mitbewerber gewann, passte wieder einmal alles.

Dass ab Samstag, 19. Mai, und bis Pfingstmittwoch, 23. Mai, auch alles passt, dafür haben die beiden Präsidenten in den vergangenen Wochen viel gearbeitet: Peter Schlösser als Präsident der Sebastianer und Steffen Cremer als Chef der Katharina-Bruderschaft. Cremer baut zurzeit in der Niersaue ein neues Zuhause für sich und seine Familie. Die Nachbarn, die sich neben ihm als neue Korschenbroicher einrichten, werden bald auch von dem Fest "angesteckt" sein. Denn daran, so der Bezirksbundesmeister, komme niemand vorbei. Zwar sei man eine Stadt, aber gefeiert werde im Dorf, in der Dorfgemeinschaft mit vielen Gästen, bekannten und unbekannten. Allen Teilnehmern Freude zu bereiten, sei das erklärte Ziel des Heimatfestes. "Unser Lebensgefühl geben wir gerne an andere weiter", sagte Thoren.

(NGZ)
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