Basketball Pokalhit fällt aus – Elephants weiter

Grevenbroich · Grevenbroich schlägt die nur mit der Zweitvertretung angetretenen Giants 116:65.

 Ein bisschen Show muss sein: Vytautas Nedzinskas zieht gegen zwei Düsseldorfer zum Korb.

Ein bisschen Show muss sein: Vytautas Nedzinskas zieht gegen zwei Düsseldorfer zum Korb.

Foto: Michael Ritters

Der mit Spannung erwartete Kracher im WBV-Pokal erwies sich als Luftnummer. Denn die Giants Düsseldorf, Tabellenführer der Basketball-Regionalliga West, hatten zur Partie am Torfstecherweg gegen die NEW’ Elephants nur ihre Zweitvertretung geschickt. Die Truppe von Trainer Florian Flabb, die in der 2. Regionalliga Platz fünf belegt, spielte zwar munter auf, vermochte den mit dem Einzug ins Achtelfinale verbundenen 116:65-Erfolg (Halbzeit 54:31) der Grevenbroicher aber nicht zu verhindern.

Weil die Basketballer aus der Landeshauptstadt diese Aktion im Vorfeld nicht kommuniziert hatten, rieben sich die knapp 400 Zuschauer in Gustorf verwundert die Augen. Uli Weinz, langjähriger 2. Vorsitzender der Elephants, glaubte zunächst an einen Scherz, „als mir die ersten Jungs aus Düsseldorf sagten, sie würden jetzt gegen uns spielen.“ Während Coach Simon Bennett das Fernbleiben der personell herausragend besetzten Regionalliga-Truppe als „Frechheit“ bezeichnete, nahm Manager Hartmut Oehmen den Sachverhalt gelassen zur Kenntnis. Zwar stellte er einerseits fest, „ich hätte mir lieber in den Fuß geschossen, als so etwas zu machen“, freute sich jedoch andererseits über den auf diese Weise locker geschafften Verbleib in einem oft gescholtenen Wettbewerb, den die Elephants seit 2003 bereits dreimal gewonnen haben. Weinz erinnerte daran: „Die großartigen Endspiele gegen Köln und Ibbenbüren haben uns jeweils die Saison gerettet.“ Die Frage, ob das Vorgehen der in dieser Saison ganz offensichtlich ausschließlich am Aufstieg in die Pro B interessierten Giants als Respektlosigkeit gegenüber dem Lokalrivalen, dem (zahlenden) Publikum und dem Westdeutschen Basketball-Verband zu werten sei, ließ Oehmen unbeantwortet. Stattdessen spekulierte er mit einem listigen Augenzwinkern: „Das zeigt doch, wie groß der Respekt der Giants vor uns ist. Wenn die hier mit zehn Punkten verloren hätten, vielleicht, weil wir den Sieg einfach mehr wollten, wäre ihr Nimbus der Unbesiegbarkeit erstmal dahin gewesen.“

Bennett machte aus dem „Affront“ noch das Beste, gönnte den Startern Farid Sadek, Milen Zahariev, Vytautas Nedzinskas. Marko Boksic und Lennard Jördell lange Pausen, um die von Basti Becker, Nino Janoschek und David Markert angeführte zweiten Garde bei Laune zu halten. Gute Stimmung ist nötig, schließlich steht in der Liga bereits am Donnerstag (20.30 Uhr, KIA Baumann Arena an der Juliusstraße) das schwere Spiel bei der BG Dorsten an. Der ehemalige Zweitligist, in der vergangenen Saison zwischenzeitlich sogar mal in Abstiegsgefahr, belegt aktuell Rang fünf – im Übrigen mit der gleichen Bilanz (6:3-Siege) wie die Elephants, die nach zuletzt drei Siegen in Folge nun Sechster sind. Topscorer und Spielmacher der Hausherren ist Mike Nwabuzor. Die 19,4 Punkte im Schnitt des US-Amerikaners werden nur vom Dortmunder Aaron Bowser (21,2) und von dem für Recklinghausen tätigen Chris Longoria (20,0) übertroffen. In Nderim Pelaj (16,9) und dem Bulgaren Lyuben Paskov (13,6) kann Coach Franjo Lukenda zudem auf zwei auf diesem Niveau seit Jahren erprobte Routiniers bauen.

Mit dem 90:72-Sieg am Samstag in Deutz hatte Dorsten nach vorangegangenen Niederlagen gegen Düsseldorf (70:80) und Haspe (72:100) wieder zu alter Form gefunden.

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