Jüchen Ein gelb-schwarzes Tor für den BVB

Jüchen · Gierath-Gubberath Fast jeder, der mit dem Auto an Uwe Rother (53) und Dirk Pöhler (47) vorbeifährt, hält an, kurbelt das Fenster runter und kommentiert das Kunstwerk der beiden Freunde. "Das sind die falschen Farben", meint der eine. Der nächste fordert: "Nächstes Jahr macht Ihr das in Blau-Weiß."

 Ein Meister-Tor in Gelb und Schwarz: Uwe Rother und Dirk Pöhler (unten) streichen das Tor der Gaststätte Engemann in Gierath.

Ein Meister-Tor in Gelb und Schwarz: Uwe Rother und Dirk Pöhler (unten) streichen das Tor der Gaststätte Engemann in Gierath.

Foto: L. Berns

Doch egal, wer da anhält und was er meint — am Ende wird immer gelacht. Auch wenn sich manch Gierather Fußballfan noch an das Bild gewöhnen muss, das Uwe Rother und Dirk Pöhler da auf das Garagentor einer Gaststätte an der Gubberather Straße gemalt haben: ein vier Mal vier Meter großes BVB-Wappen. Darüber prangt die Meisterschale. Dort stehen sie nun, Pöhler und Rother, und schauen ihr Werk an. Ein paar Nacharbeiten sind noch fällig.

Schon seit ihrer Jugend sind Uwe Rother und Dirk Pöhler Fans von Borussia Dortmund, und es ist nicht das erste Mal, das sie das Wappen ihres Lieblingsvereins an das Garagentor der Gaststätte malten. Vor 35 Jahren überraschten sie den Wirt mit der ungewohnten Aktion. Damals kämpfte Borussia Dortmund um den Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga, und der Wirt ihres Stammlokals — ein eingefleischter Fan des 1.FC Köln — traute den Dortmundern die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse nicht zu. Nachdem er sich ausgerechnet während der entscheidenen Spiele ein paar Tage Urlaub gönnte, staunte er bei seiner Rückkehr nicht schlecht: Die Garage war schwarz-Gelb — das "Aufstiegszeichen" der BVB-Fans.

Später machten sie ihr Kunstwerk wieder weg. Doch als es nun im Kampf um die Meisterschaft ernst wurde, fingen Rother und Pöhler an, für ihr Vorhaben zu werben. Dann gab es die Zusage: Sollte es der Klub schaffen, dann dürfen sie malen. Gesagt, getan. Zwölf Stunden Arbeit haben sie investiert.

Mit den Sprüchen von Fans anderer Vereine können die beiden Gierather gut leben. "Das gehört dazu", sind sie sich einig. In ihren Familien haben sie die Leidenschaft für den Klub vom Dortmunder Borsigplatz längst weitergegeben: Rothers Töchter Nadine (26) und Denise (21) sind ebenso Fans des Vereins wie Pöhlers Sohn Sven (13). Auch dessen Schwester Sarah (15) war schon im Stadion.

Neben dem BVB haben Rother und Pöhler aber noch einen Verein verewigt: Wer genau hinsieht, erkennt zwei Wappen des 1.FC Köln.

(NGZ)
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