Ringen Björn Holk verlässt Konkordia Neuss

Ringen · Hermann J. Kahlenberg ist die gute Frühlingslaune gründlich verdorben. Gestern flatterte dem Präsidenten des KSK Konkordia Neuss die nächste Abmeldung eines Spitzenringers in Haus: Björn Holk (30), dreifacher Deutscher Meister und aktuell DM-Dritter der in der Klasse bis 84 Kilogramm im griechisch-römischen Stil, schließt sich nach sechs Jahren im KSK-Trikot dem KSV Köllerbach an. Zuvor hatten bereits William Harth (zum TKSV Bonn-Duisdorf) und Yashar Jamali (nach einem Jahr zurück zum TV Aachen-Walheim) dem Neusser Bundesligisten den Rücken gekehrt. Kahlenberg fürchtet, dass weitere Abmeldungen folgen könnten, denn noch haben nicht alle Athleten aus dem Bundesliga-Kader ihre Lizenz für die neue Saison unterschrieben.

Zu den "Wackelkandidaten" gehört Patrick Loes, als Deutscher Vizemeister in der Klasse bis 84 Kilogramm Freistil bei den Einzelmeisterschaften dieses Jahres der erfolgreichste Neusser Ringer. "Ich hoffe, dass er und die anderen bleiben", sagt Kahlenberg, weiß aber selbst nicht so genau, worauf er seinen Optimismus gründet. Denn "die Konkurrenz lockt nun mal mit finanziell besseren Angeboten, mit denen wir nicht mithalten können." Die Krux: Studenten wie Loes brauchen das Geld, das sie mit Ringen verdienen können, zum Leben, "denn Zeit, sich woanders etwas zu verdienen, haben sie aufgrund des intensiven Trainings nicht", weiß der KSK-Chef. Der allen Widrigkeiten zum Trotz nicht aufgeben will: "Wir treten in der Bundesliga an, und wir werden auch nicht absteigen. Aber unser Konzept, vornehmlich auf deutsche Ringer aus der Region zu setzen, werden wir unter diesen Umständen nicht durchhalten können."

(NGZ)
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