Hockey HTC mit Glück und Geschick

Hockey · Zum Debüt von Simon Starck auf der Trainerbank des Hockey-Bundesligisten erkämpften sich die Neusserinnen ein im Kampf um die Play-off-Teilnahme vielleicht noch wertvolles 1:1-Unentschieden gegen den Club an der Alster.

 Bei ihrem rasanten Sololauf ist die Neusserin Lena Andersch (r.) auch nicht von Jessica Reimann zu stoppen.

Bei ihrem rasanten Sololauf ist die Neusserin Lena Andersch (r.) auch nicht von Jessica Reimann zu stoppen.

Foto: A. Woitschützke

Abstiegskampf ist vor allem harte Arbeit, erst recht dann, wenn die April-Sonne schon ziemlich erbarmungslos auf den Kunstrasen herunterknallt. Wie sehr sich die Mädels des Hockey-Bundesligisten HTC SW Neuss am Samstag beim 1:1 (Halbzeit 0:1) gegen den Club an der Alster hatten ins Zeug legen müssen, zeigte nach dem Schlusspfiff ein Blick in die gestressten Gesichter der Spielerinnen. Und das Übel aus Sicht der Gastgeberinnen hatte einen Namen: Katharina Scholz. Die 27-Jährige war an fast allen spielentscheidenden Situationen beteiligt und verdiente sich damit den Respekt des Kontrahenten. "Alter, ist die schnell!" stöhnte die Neusserin Sarah Sprink und brachte den Auftritt der Hamburgerin damit in unvergleichlicher Weise auf den Punkt.

Besonders in der ersten Hälfte stürzten die seltsam verhalten agierenden Neusserinnen von einer Verlegenheit in die nächste. "Wir wollten erst mal gucken, was die so machen, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt", monierte auch Trainer Simon Starck. Dass sein Debüt auf der Neusser Bank nicht in die Hose ging, lag vor dem Seitenwechsel fast ausschließlich an der Unfähigkeit der Gäste, Kapital aus den sich bietenden Chancen zu schlagen. Erst fünf Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts erspielte sich Alster die dritte Strafecke, die Scholz zum hochverdienten Führungstreffer nutzte. "Aber wir hätten auch noch ein, zwei Tore mehr machen können", wollte Trainer Jens George festgehalten wissen.

In Absprache mit seinen Schützlingen stellte Starck im zweiten Durchgang auf Manndeckung um. "Auch wenn diese Maßnahme quasi aus der Not geboren wurde, sind wir damit besser gefahren", gab er zu. Nun war Neuss am Drücker, strapazierte das Glück aber erneut, als Scholz den Ball bei Hamburgs vierter Strafecke an den Pfosten hämmerte (53.). Wenig später verwertete Lena Andersch nervenstark einen durchaus umstrittenen Siebenmeter zum Ausgleich (62.). Der ging in Ordnung, denn der Neuling setzte nach – und war nahe dran am Siegtreffer und dem "Big Point" im Kampf um den Einzug in die Play-offs: Theresa Laubenstein missglückte jedoch bei einem Konter der Pass auf die im Schusskreis völlig freistehende Lena Andersch, die das Spielgerät zwei Minuten vor dem Ende nach rasantem Sololauf übers halbe Feld zudem nur knapp übers Gestänge setzte.

Weil indes auch die kräftemäßig nachlassenden Hamburgerinnen, die erst eine Stunde vor Spielbeginn in Neuss angekommen waren, stets gefährlich blieben, gab sich Starck mit dem Punkt zufrieden: "Damit halten wir Alster auf Distanz."

(NGZ)
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