Kanu Anna Faber fährt zur Kanu-WM

Kanu · Bei den knüppelharten Qualifikationsrennen auf der Saalach im österreichischen Lofer holte sich die 16 Jahre alte Kajak-Fahrerin des WSC Bayer Dormagen überraschend das Ticket für die Junioren-Weltmeisterschaften von 13. bis 15. Juli in Wausau im US-Bundesstaat Wisconsin.

 Fahren zur WM: (v.l.) Anna Faber, Caroline Trompeter und Rebecca Plonka.

Fahren zur WM: (v.l.) Anna Faber, Caroline Trompeter und Rebecca Plonka.

Foto: frei

David Krajnik, als Bundestrainer für die deutschen Kajak-Damen verantwortlich, ist ganz offensichtlich ein Mann mit seherischen Fähigkeiten. Erst zuletzt hatte er der Deutschen Jugendmeisterin Anna Faber (WSC Bayer Dormagen) wieder mal dringend davon abgeraten, sich von ihrem bereits seit acht Jahren im Gebrauch befindlichen roten Schutzhelm zu trennen. "Denn demnächst wirst Du vielleicht ganz neu eingekleidet", prophezeite er mit einem wissenden Lächeln. Nun, als frischgebackenes Mitglied der deutschen Nationalmannschaft bei den Junioren-Weltmeisterschaften der Kanuten auf der Naturstrecke im US-amerikanischen Wausau hat die 16-Jährige in der Tat Anspruch auf ein komplett neues Outfit.

 Noch mit rotem Helm: Im heftigen Wuchtwasser auf der Saalach im österreichischen Lofer konnte die Dormagenerin Anna Faber ihr ganzes technisches Können zeigen.

Noch mit rotem Helm: Im heftigen Wuchtwasser auf der Saalach im österreichischen Lofer konnte die Dormagenerin Anna Faber ihr ganzes technisches Können zeigen.

Foto: A. Woitschützke

Bei den Qualifikationsrennen auf der herrlich wilden Saalach direkt unter den noch schneebedeckten Loferer Steinbergen mischte Anna Faber die fast durchweg ältere Konkurrenz auf. Selbst die Enttäuschung über den im ersten Lauf als Zehnte verpassten Einzug ins Finale der besten Acht steckte sie locker weg. Von ihrer Trainerin Mira Louen mental und physisch bestens vorbereitet erwischte sie im zweiten Lauf die Ideallinie, zog als Vierte ins A-Finale ein und holte sich dort den Tagessieg. Am letzten Wettkampftag reichte ihr Rang vier im A-Finale für die im Vorfeld nie und nimmer erwartete WM-Fahrkarte.

Entsprechend euphorisch ist die 16-Jährige gestimmt. "Ein Traum", quietschte sie nach dem Überraschungscoup glücklich. Für Mutter Elsbeth ist der sportliche Trip nach Nordamerika freilich nur die logische Konsequenz eines groß angelegten Plans. "Als Anna am von-Arnim-Gymnasium, wo sie toll unterstützt wird, Englisch als zweiten Leistungskurs neben Sport gewählt hat, habe ich ihr gesagt, dass sie es jetzt aber auch unbedingt zur WM in die USA schaffen müsse", verrät sie schmunzelnd. Für Sprachstudien bleibt indes keine Zeit, stehen doch Trainingslager in Frankreich, Tschechien und der Slowakei an.

(NGZ)
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