Remscheid auf Finanzhilfe angewiesen Rat will Zukunftsplan für das Freibad

Südbezirk · Die Stadt soll prüfen, wie die millionenschwere Sanierung der Freizeiteinrichtung in die Finanzplanung eingebettet werden kann. Das beschloss der Hauptausschuss einstimmig. Viel hängt von der Finanzhilfe des Landes ab.

 Das Freibad Eschbachtal soll für die Zukunft fit gemacht werden.

Das Freibad Eschbachtal soll für die Zukunft fit gemacht werden.

Foto: Jürgen Moll

Das Freibad Eschbachtal soll durch eine grundlegende Sanierung und Modernisierung fit für die Zukunft gemacht und so als Sport- und Freizeitangebot für die Remscheider Bevölkerung langfristig erhalten werden. Die Stadtverwaltung soll prüfen, wie die dafür benötigten Gelder zur Verfügung gestellt werden können.

Einstimmig brachte der Haupt- und Finanzausschuss jetzt diesen Beschluss auf den Weg. Kämmerer Sven Wiertz (SPD) kündigte an, dass die Stadt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellen und Gespräche mit der Kommunalaufsicht in Düsseldorf führen wird. Sie muss grünes Licht für den Plan geben. Das Thema bedeute auf jeden Fall einen „Kraftakt“ für die Kommune.

Denn es geht um sehr viel Geld. Einen Antrag auf Fördergelder in Höhe von 13 Millionen Euro hat die Stadt aktuell beim Land NRW aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“ gestellt. Das Ziel ist, das Bad, das in diesem Jahr wegen Probleme mit seiner veralteten Technik bei bestem Badewetter und großem Besucherandrang vorzeitig schließen musste, so zu modernisieren, dass es störungsfrei betrieben und künftig über einen längeren Zeitraum im Jahr offen bleiben kann.

Dass die Stadt die volle Summe erhält, ist jedoch keineswegs sicher. Bei einem ähnlichen Programm des Bundes war die Stadt im Vorjahr komplett leer ausgegangen. Das nun angepeilte Landes-Programm ist kleiner, hat nur ein Gesamt-Volumen von 60 Millionen Euro.

„Jede Förderung wird uns helfen“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD). Er appellierte an die beiden Remscheider Landtagsabgeordneten, sich in Düsseldorf für das Thema stark zu machen. „Wir brauchen ihre Unterstützung.“

Bislang hatte vor allem die SPD das Thema vorangetrieben. Die CDU brachte mit einem Antrag zur Sitzung zusätzliche Dynamik in die Diskussion. Sie fordert, dass die Stadt auch dann einen Weg findet, die Freibadzukunft zu sichern, wenn es keine Fördergelder vom Land geben sollte. Es gehe um die grundsätzliche Frage, ob sich die Stadt das Freibad leisten könne, sagte Fraktionschef Jens Nettekoven. Das Bad erfülle als preiswertes Freizeitangebot im Sommer eine wichtige soziale Funktion. Die CDU moniert seit längerem, dass die Stadt zu wenig Geld für die Instandhaltung ihrer Sportstätten investiert.

Auf Nettekoven ruhen nun besondere Hoffnungen. Als sportpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Düsseldorf verfügt er über gute Kontakte ins Ministerium.

Wolf Lüttinger machte für die FDP klar, dass er ohne Förderzusage keine Chancen für das Modernisierungsprogramm sieht. Alleine könne die Stadt das Paket ganz sicher nicht stemmen. David Schichel (Grüne) nannte den Antrag der CDU „unseriös“. Wer fordere, dass die Stadt die Sanierung komplett alleine finanziere, müsse auch sagen, „wie das gehen soll“. Nur einen Wunschzettel auszufüllen reiche nicht.

 Auf Jens Nettekoven ruhen die Hoffnungen, dass Remscheid Fördergelder bekommt.

Auf Jens Nettekoven ruhen die Hoffnungen, dass Remscheid Fördergelder bekommt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Sportdezernent Thomas Neuhaus berichtete im BM-Gespräch, dass im Falle der Umsetzung des Sanierungsprogramms eine Pause von mindestens einer Saison für das Freibad ansteht. In dieser Phase will man die Anbindung des Kräwi mit dem Bus verbessern.

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