Baurbeiten der Deutschen Bahn Kein Zug fährt durch Wuppertal

Remscheid · Bevor das neue elektronische Stellwerk in Betrieb genommen werden kann, wird Wuppertal in den Oster- und Sommerferien für die abschließenden Baumaßnahmen von der Bahn abgekoppelt

Änderungen bei der Bahn in NRW ab Dezember 2016
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Foto: dpa, obe pzi wst

"Dass es haken wird, davon bin ich überzeugt", sagte Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbandes Rhein Ruhr (VRR), gestern über die Zeit in den Oster- und Sommerferien, wenn die Region rund um den Wuppertaler Hauptbahnhof für den Stellwerk-Neubau insgesamt acht Wochen vom Streckennetz abgekoppelt wird. Bei einer Pressekonferenz im Wuppertaler Rathaus stellte die Deutsche Bahn (DB) ihr Konzept für die umfangreichen Bauarbeiten vor - und musste einräumen, dass sich Pendler und Reisende auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen müssen.

Ein 14 Kilometer langes Stück Strecke zwischen Gruiten und Unterbarmen muss für das neue elektronische Stellwerk (ESTW) und weitere Arbeiten gesperrt werden. Der östlichste Bahnhof in Betrieb ist Wuppertal-Oberbarmen. Im Westen ist es Düsseldorf-Gerresheim, im Norden Velbert. Im Süden ist Solingen die Begrenzung.

Das neue ESTW soll die mechanischen Stellwerke Gruiten, Wuppertal Hauptbahnhof und Vohwinkel aus den 1960er und 1970er Jahren ersetzen. Außerdem werden in der Bauphase Gleise erneuert, der Wuppertaler Hauptbahnhof modernisiert und unter anderem barrierefrei gemacht. Die komplette Umbaumaßnahme kostet die Deutsche Bahn 32 Millionen Euro.

Die Bahn verspricht sich durch das moderne Stellwerk langfristig weniger Störungen und Verspätungen. 50 Prozent der derzeitigen Verspätungen sei Problemen in der Infrastruktur geschuldet, so Peter Alsbach, Leiter der DB-Produktionsdurchführung in Düsseldorf. "Das Ganze ist eine Herkulesaufgabe. Aber sie ist notwendig."

Für die umfangreichen Abschlussarbeiten, die für die Inbetriebnahme der neuen Technik notwendig sind, wird der Eisenbahnknoten Wuppertal von Freitag, 7. April, bis Montag, 24. April, sowie von Sonntag, 16. Juli, bis Mittwoch, 30. August, komplett gesperrt - mit folgenden Auswirkungen auf den Fahrplan.

Fernverkehr Alle ICE- und IC-Züge machen einen großen Bogen um das Bergische Land, indem zwischen Dortmund / Hamm und Köln über das Ruhrgebiet und Düsseldorf umgeleitet werden. Die Halte Solingen, Wuppertal und Hagen entfallen. Reisenden von Solingen in Richtung Norden wird empfohlen, mit der S-Bahn S 1 nach Düsseldorf zu fahren und dort umzusteigen. Für Fahrgäste mit Süd-Zielen ist Köln der Umsteigebahnhof.

National Express Die Regionalbahn RB 48 (Bonn - Köln - Wuppertal-Oberbarmen) endet während der Bauphase in Solingen. Der Regionalexpress RE 7 (Krefeld - Köln - Münster / Rheine) entfällt zwischen Solingen und Oberbarmen.

S-Bahnen Die S-Bahnen S 8 (Mönchengladbach - Düsseldorf - Hagen) und S 9 (Wuppertal - Essen - Haltern) enden im Westen in Düsseldorf-Gerresheim beziehungsweise Velbert-Langenberg. Die S-Bahn S 1 (Solingen - Düsseldorf - Dortmund) ist von der Baumaßnahme nicht betroffen.

Abellio Die S-Bahn S 7 von Solingen über Remscheid nach Wuppertal verkehrt regulär, endet jedoch wie alle anderen Regionalzüge ebenfalls in Oberbarmen.

DB Regio / Eurobahn Die Regionalexpress-Linien RE 4 (Aachen - Hamm) und RE 13 (Venlo - Hamm) fallen zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Oberbarmen aus.

Die Verkehrsunternehmen stellen im Auftrag des VRR einen umfassenden Schienenersatzverkehr mit Bussen bereit. Stündlich gibt es bis zu 20 Abfahrten mit mehr als 50 Bussen von Wuppertal Hauptbahnhof. Zwischen Oberbarmen und Vohwinkel verkehren Busse im Drei- bis Neun-Minuten-Takt. Zwischen Wuppertal und Düsseldorf gibt es tagsüber pro Stunde und Richtung vier Schnellbusfahrten sowie vier Busse je Richtung und Stunde von und nach Solingen.

(RP)
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