Wieder Messerattacke in Düsseldorf Noch mehr Verbote helfen nicht

Meinung | Düsseldorf · Erneut hat es in Düsseldorf eine Messerattacke gegeben, ein 18-Jähriger schwebte mehrere Tage in Lebensgefahr, der 16-jährige mutmaßliche Täter sitzt in U-Haft. Was kann solche Attacken verhindern? Noch mehr Verbote sind es jedenfalls nicht, meint unser Autor.

 Polizisten auf Streife in der Düsseldorfer Altstadt (Symbolbild).

Polizisten auf Streife in der Düsseldorfer Altstadt (Symbolbild).

Foto: dpa/David Young

Kostenpflichtiger Inhalt Wir wissen noch nicht, was einen 16-jährigen Düsseldorfer motiviert hat, nachts in der Straßenbahn mehrfach (!) auf  einen 18-Jährigen einzustechen. Hatte er dafür einen guten Grund? Was für eine missratende Formulierung, denn es gibt keinen guten Grund, in einem Streit ein Messer zu ziehen und auf jemanden einzustechen. Das scheint aber bei immer mehr jungen Menschen keine Überzeugung zu sein, in Gruppen mit ihren Dynamiken schon einmal gar nicht.

Die schlimme Tat von Lohausen zeigt zudem, was es heißt, wenn Polizeiexperten von gesellschaftlichen Problemen sprechen, die sie nicht ausbügeln können. Was nutzt eine neue Waffenverbotszone in der Altstadt, wenn sich die Gewalt auf dem Weg in diese Verbotszone Bahn bricht? Nichts. Helfen also Messerverbote in der Rheinbahn oder sonstwo? Die Grenzen eines solchen Denkens werden schnell klar.

Es helfen nur viel Prävention, Aufklärung in Schule und Milieus, natürlich mehr Kontrollen sowie eine intensivere Zusammenarbeit der Behörden – wie beim Haus des Jugendrechts, bei dem künftig Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendhilfe auch in Düsseldorf die Straftaten junger Menschen schneller ahnden wollen.

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