Ansichtssache Die Stadt braucht die ISG als Partner auf der Allee

Meinung | Remscheid · Mancher Politiker sähe die ISG Alleestraße gerne als reinen Verschönerungsverein. Ihre Rolle geht aber darüber hinaus.

 HENNING RÖSER

HENNING RÖSER

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Man werde die Zeit bis zur Eröffnung des DOC in Lennep nutzen, um den Einkaufsstandort in der Innenstadt zu stärken. So war der Tenor aus Verwaltung und Politik, als es vor einigen Jahren darum ging, möglichen Widerstand gegen die Outlet-Pläne zu zerstreuen.

Dass diese Ankündigung heute überhaupt noch eingelöst werden kann, ist auch den Klägern gegen das DOC zu verdanken. Das Millionenprojekt neben der Altstadt ist weiterhin nicht in trockenen Tüchern. Leider ist auch in der City seitdem nicht allzu viel passiert.

Sicher, es gibt mittlerweile eine lange Liste für Projekte zur Innenstadtrevitalisierung, die mit Millionen vom Land gefördert werden sollen. Doch die Umsetzung braucht Zeit, mit dem Umbau des Ebert-Platzes wurde zudem der falsche Schwerpunkt gesetzt.

Die Unterstützung bei der Gründung der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße war die beste Tat von Übergangs-Stadtplaner Robin Denstorff für Alt-Remscheid. Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten hat die ISG Einiges bewegt. Vor allem aber hat sie die Straße, die für viele Remscheider eine Herzensangelegenheit ist, wieder ins Gespräch gebracht. Mit Bürger-Workshops, mit Gestaltungs-Vorschlägen.

Das will sie auch weiter tun, kündete der Vorsitzende Nelson Vlijt in dieser Woche bei einer Mitgliederversammlung an. Nicht jedem Ratspolitiker wird das schmecken. Manch einer sähe die ISG gerne als reinen Veranstaltungs- und Verschönerungsverein, der sich aus dem politischen Geschäft raus hält.

Vor diesem Hintergrund war der Auftritt von Baudezernent Peter Heinze bei der Mitgliederversammlung ein wichtiges Signal. Heinze erklärte die ISG im Merkel-Duktus als „alternativlos“. Die Stadt braucht die ISG als Partner.

Stadtplanerin Christina Kutschaty, ebenso wie Heinze neu in Remscheid, hat mit der Idee einer Sanierungssatzung für die Alleestraße der sich seit Jahren im Kreis drehenden Diskussion eine neue Richtung gegeben. Es geht darum, die Immobilien auf der Allee in den Blick zu nehmen, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu definieren. Den in der ISG organisierten Immobilienbesitzern wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Sie müssen am Ende entscheiden, ob sie in ihre Objekte investieren wollen.

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