Remscheider Innenstadt ISG: Wir haben die Allee-Diskussion belebt

Innenstadt · Neben der Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Durchführung von Veranstaltungen sieht der Verein auch die Präsentation eigener Vorschläge für die Zukunft der Fußgängerzone als seine Aufgabe an.

 Zur Motorshow auf der Allee präsentierte sich der defekte Brunnen am Center dank ISG-Engagement als Blumenwiese.

Zur Motorshow auf der Allee präsentierte sich der defekte Brunnen am Center dank ISG-Engagement als Blumenwiese.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße hat durch ihre Aktivitäten mit dazu beigetragen, die Diskussion über die Zukunft der Einkaufsstraße zu beleben, sagt der Vorsitzende des Vereins Nelson Vlijt. „Die Stimmen werden lauter“, sagt der Manager der Allee-Centers.

Vor diesem Hintergrund ordnet Vlijt auch die Kritik von SPD-Fraktionschef Sven Wolf zunächst mal positiv ein. Der hatte in der vergangenen Woche im BM-Gespräch kritisiert, dass zu wenig sichtbare Ergebnisse der ISG-Arbeit auf der Allee zu sehen seien. So fehlten etwa Sitzbänke in der Fußgängerzone.

„Wir können auch nicht alles machen, was wir wollen“, sagte Vlijt gestern vor Journalisten. Alle Aktivitäten des Vereins müssten mit der Stadtverwaltung gut abgestimmt werden. Die Kooperation sei gut, es gebe „einen engen Austausch“. Das Aufstellen von neuen Bänken für Passanten etwa sei ein Bestandteil des städtischen Konzeptes für die Revitalisierung der Innenstadt und soll aus diesem Fördertopf bezahlt werden, erklärt ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber. Um Dopplungen zu vermeiden, habe man dieses Thema selber darum nicht verfolgt, ergänzt Vlijt.

Was auch damit zu tun habe, dass das Budget der für fünf Jahre gewählten ISG mit insgesamt 398.000 Euro nicht riesig sei, zeigt Wieber auf. Neben Veranstaltungen wie den Marktschreiern oder dem Biathlon-Wettbewerb habe die ISG auch in die Sauberkeit und Aufenthaltsqualität auf der Alleestraße investiert. So wurde die Zangen-Skulptur gereinigt, die Baumscheiben vom Dreck befreit und dann begrünt. In diesem Sommer wurden Blumenampeln aufgestellt. Der brach liegende Brunnen am Center wird bepflanzt, damit er nicht so trist aussieht.

Eine Schwierigkeit in der Arbeit der ISG sei, dass viele Dinge politisch noch nicht entschieden seien, sagte Vlijt. Zwar können sich viele Immobilienbesitzer zwischen Zange und Markt gut vorstellen, in ihre Objekte zu investieren, wenn der Rat die Allee offiziell zum Sanierungsgebiet erklärt. Zugleich aber herrsche bei vielen Mitglieder auch Unklarheit, was die Einführung der Sanierungs-Satzung für sie nun genau bedeutet. Hier will die ISG helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.

Wie komplex die Gemengelage ist, macht Vlijt am Beispiel der Weihnachtsbeleuchtung deutlich. Zwar habe die Politik gerade im Rahmen des Lichtkonzeptes für die Innenstadt die Aufstellung neuer Laternen für die Allee beschlossen. Noch sei aber unklar, ob dieses System mit der Weihnachtsbeleuchtung aus Herrnhuter Sternen kompatibel sei, die vor einigen Jahren auch auf Initiative des Stadtmarketing angeschafft wurde. Nun werde im Marketingrat Innenstadt die Frage diskutiert, ob es Sinn mache, noch in Reparaturen für das Sterne-System zu investieren.

170.000 Euro hat die ISG noch für die verbleibenden 18 Monate in der Kasse, sagt Geschäftsführer Ralf Wieber. Es werde also auf jeden Fall noch was passieren. Ob die ISG 2020 noch einmal so viel Zuspruch von den Immobilienbesitzern bekommen werde, wie im ersten Anlauf, müsse man abwarten. Bis dahin würde sich Wieber freuen, wenn Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) „klare Kante“ für die ISG zeigen würde.

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