Einkaufsstraße in Remscheid ISG für schnelle Öffnung der Allee

Remscheid · Die aktuelle politische Diskussion um die Zukunft der Einkaufsstraße ermuntert die Immobilien- und Standortgemeinschaft Alleestraße zu einer klaren Positionierung. Pavillons sollen abgebaut werden

 Blick von der untere Alleestraße hinauf zum ersten Pavillon. Hier sollen wieder Autos fahren dürfen.

Blick von der untere Alleestraße hinauf zum ersten Pavillon. Hier sollen wieder Autos fahren dürfen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Diskussion um die Zukunft der Alleestraße nimmt weiter Fahrt auf. Nachdem die CDU-Fraktion im März im Rat die Öffnung der unteren Alleestraße für den Autoverkehr zur Abstimmung stellt und die SPD über einen Abriss des unteren Pavillons nachdenkt, hat sich gestern die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße zu Wort gemeldet. Man wolle sich an diesem Punkt der Diskussion aktiv einbringen, sagte der ISG-Vorsitzende Nelson Vlijt vor Journalisten.

Geht es nach der ISG, dann wird die untere Allee „so schnell wie möglich“ für den Autoverkehr geöffnet. So sollen Inhaber oder Entwickler zu Investitionen in andere Nutzungen für diesen von Leerständen stark betroffenen Teil der Einkaufsmeile motiviert werden. „Potenzielle Investoren brauchen auch Verlässlichkeit“, sagt ISG-Schatzmeister Georg Famulla.

Damit ist auch die Entscheidung über einen Abriss der drei Gastro-Pavillons auf der Allee gemeint. Leitlinie der ISG ist ein Gutachten des Stadtentwicklers Edgar Neufeld, der die drei Pavillons als Bremsklötze auf der Allee identifiziert hat. Sie verhindern nach Ansicht des Gutachters, dass die Alleestraße als Ganzes sichtbar werde. Umfragen bei Inhabern haben ergeben, dass Geschäftsräume im direkten Schatten der Pavillons sich kaum noch vermieten lassen. „Man läuft als Kunde nicht dahin, wo man nicht weiß, was kommt“, sagt Vlijt. Ziel der ISG sei es, die „Wettbewerbsnachteile“ der Allee (Länge, starke Steigung) auszugleichen.

Der Center-Manager sieht die Lösung der Themen Autoverkehr und Pavillons als Einstieg in das gemeinsame Schnüren eines „Maßnahmenbündels“ für die Aufwertung der Allee. Das Konzept von Neufeld sieht dafür viele Ideen vor, im Rathaus ist es gut bekannt. Eine davon: ein kostenloser Shuttle-Bus, der im Bummeltempo den Bahnhof mit dem Allee-Center verbindet. Man sei aber natürlich für andere Ideen offen, es gehe darum, zu Lösungen zu kommen. Die ISG wolle sich künftig in die öffentliche Diskussion als Partner stärker einbringen und auch konkrete Lösungsvorschläge machen. So gehe es nicht darum, den Gastronomen in den beiden noch bewirtschafteten Pavillons (der unterste steht leer) die Existenzgrundlage zu nehmen, sagte Famulla. Das Konzept der ISG sieht vor, die Gastronomie in bestehenden Leerständen unterzubringen.

Das Allee-Center verstehe sich in diesem Prozess als „Teil der Innenstadt“, sagte Vlijt. Man arbeite zusammen. Eine Belebung der Alleestraße sei im vitalen Interesse des Centers.

Man wolle versuchen, die Diskussion „mit ein bisschen mehr Schwung auszustatten“, erklärte Georg Famulla, warum die ISG jetzt in die Öffentlichkeit gehe. Das hat auch damit zu tun, dass die 2016 an den Start gegangene ISG nur noch bis 2020 eine offizielle Arbeitsgrundlage hat.

Danach muss entschieden werden, ob und wie es weitergeht. Finanziert wird die ISG aus Beiträgen der Immobilienbesitzer an der Alleestraße.

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