Lüttringhausen liegt ihm am Herzen Bundesverdienstkreuz für Peter Maar

Lüttringhausen · Der Ehrenvorsitzende des Heimatbundes Lüttringhausen bekam auch die Bürgermedaille verliehen.

 Peter Maar wurde gestern mit dem Bundesverdienstkreuz und der Bürgermedaille der Stadt ausgezeichnet.

Peter Maar wurde gestern mit dem Bundesverdienstkreuz und der Bürgermedaille der Stadt ausgezeichnet.

Foto: Christian Peiseler

Peter Maar, Ehrenvorsitzender des Lüttringhauser Heimatbundes, zählt zu den Bürgern der Stadt, für die politisches Engagement Ehrensache ist. Sich um öffentliche Angelegenheiten zu kümmern, ist für ihn ein Ausdruck von Heimatverbundenheit. Wie sich der Stadtteil Lüttringhausen entwickelt, hat er nie gleichgültig hingenommen. Mit Hilfe der vielen Unterstützer im Heimatbund bekamen seine Initiativen und Vorschläge Gewicht. Und die Liste seiner Erfolge für Lüttringhausen ist lang. Für sein Engagement ist der 76-Jährige gestern gleich doppelt geehrt worden. Im Namen des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier überreichte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ihm das Bundesverdienstkreuz. Die Stadt verlieh ihm die Bürgermedaille. „Bisher habe ich nur Karnevalsorden bekommen“, sagte Maar, als ihm die Nadeln angesteckt wurden.

Zwei Szenen aus seinem Leben als Vorsitzender des Heimatbundes verdeutlichen, welche Wirkungsmacht in seinen Händen lag. Als die Stadt die „Blume“ als Gewerbegebiet erschließen wollte, gab es eine legendäre Ratssitzung. Maar, wie immer bestens vorbereitet, stellte den damaligen Baudezernenten Helmut Kennepohl öffentlich bloß. Er präsentierte eine Liste an Unterschriften der Grundstückseigentümer, die nicht verkaufen wollten. Damit war die „Blume“ erledigt und das Naherholungsgebiet gerettet. Doch es waren nicht nur die großen Dinge wie die Sanierung des Rathauses, die Beleuchtung der Kirchen, die Restaurierung verschiedener Denkmäler oder die neuen Sitzbänke der Heimatspielbühne, es waren auch viele kleine Dinge, um die sich Maar mit seinem wachen Verstand kümmerte, häufig begleitet von ironisch vorgetragenen Kommentaren, wenn die Stadt Lüttringhausen mal wieder im Stich ließ.

Als die Feiern zum 100. Geburtstag des Lüttringhauser Rathauses 2008 anstanden, entdeckte der Oberverwaltungsrat a.D. in den Akten eine Liste von Geschenken, die wohlhabende Lüttringhausener zur Einweihung des neuen Rathauses übergeben hatten. Dazu zählte auch ein Bismarck-Porträt. Doch das Konterfei des alten Reichskanzlers hatte Maar nie in Lüttringhausen gesehen. Wohl aber im Sitzungszimmer 121 im Remscheider Rathaus. Da dämmerte es ihm: Bei der Eingemeindung von Lüttringhausen 1929 haben die Remscheider das Ölgemälde als Beutekunst in die Schaltzentrale entführt. Das müsse unbedingt rückgängig gemacht werden. Leicht kann man sich vorstellen, mit welcher erdrückenden Beweislage Maar im Rathaus vorstellig wurde und das Bild zurückverlangte. Heute hängt das Bild neben der Eingangstür zum Sitzungssaal.

Maar wusste auch zu polarisieren. Die Kottenbutter-Essen waren für manche Politiker und manches Mitglied des Verwaltungsrates aus der sieben Kilometer entfernten Stadt wie ein Buß- und Bettag. Ihnen wurde die Leviten gelesen. Gleichwohl – Maar war klug genug, es sich nicht mit allen zu verderben. Seine politischen Gegner und seine Freunde schätzen an ihm gleichermaßen seine Sachkompetenz und seinen Sinn für Humor. Lüttringhausen gehört bekanntlich seit 1929 zu Remscheid. OB Mast-Weisz kam gestern nicht umhin zu betonen, dass sich der Lüttringhausener Maar um Remscheid verdient gemacht hat.

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