2020 läuft das auf fünf Jahre angelegte Projekt aus „Die Fortsetzung der ISG ist alternativlos“

Remscheid · Die Stadt baut bei der Rettung der Alleestraße auf die Unterstützung der Immobilien- und Standortgemeinschaft.

  △  Der Biathlonwettbewerb auf der Alleestraße ist eine der Veranstaltungen, die die ISG organisiert. Am 1. Dezember gibt es die zweite Auflage.     ▷  Offen für neue Ideen: ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber (l.) teilt sich auf der Alleestraße die Geschäftsräume mit dem Popup-Campus von Holger Häde.   Fotos: Moll, Röser

△  Der Biathlonwettbewerb auf der Alleestraße ist eine der Veranstaltungen, die die ISG organisiert. Am 1. Dezember gibt es die zweite Auflage. ▷  Offen für neue Ideen: ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber (l.) teilt sich auf der Alleestraße die Geschäftsräume mit dem Popup-Campus von Holger Häde. Fotos: Moll, Röser

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Vier Jahre schon arbeitet die Immobilien- und Standortgemeinschaft Alleestraße (ISG) an der Belebung und Aufwertung der Alleestraße. Anlieger finanzieren ihre Arbeit mit Beiträgen. Im kommenden Jahr läuft das auf fünf Jahre angelegte Projekt aus. Weitermachen oder aufhören? Diese Frage will der alte und neue Vorsitzende Nelson Vlijt im Mai seinen Mitgliedern stellen. Die öffentliche Mitgliederversammlung am Mittwochabend war dafür ein erster Stimmungstest.

Für Baudezernent Peter Heinze steht die Antwort längst fest. „Eine Fortsetzung der ISG ist alternativlos“, sagte Heinze am Mittwochabend als Gastredner. Das Wirken der ISG sei sichtbar und wichtig, sie werde gebraucht. „Was wäre das für ein Zeichen, wenn sie nicht weitermachen?“, fragte er.

 Offen für neue Ideen: ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber (l.) teilt sich auf der Alleestraße die Geschäftsräume mit dem Popup-Campus von Holger Häde.

Offen für neue Ideen: ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber (l.) teilt sich auf der Alleestraße die Geschäftsräume mit dem Popup-Campus von Holger Häde.

Foto: Röser, Henning

In einem Überblick über die bisherigen ISG-Aktivitäten hatten Vlijt und Geschäftsführer Ralf Wieber klar gemacht, dass sie die Aufgabe der ISG nicht nur in der Verschönerung der Einkaufsstraße und der Ausrichtung von Veranstaltungen sehen. Man will auch mitreden, wenn es um die nötigen strukturellen Veränderungen geht, und dabei eigene Ideen einbringen.

Wie die anschließende sehr lebhafte und kontroverse Diskussion zeigte, sehen die Immobilienbesitzer die Stadt bisher nicht als verlässlichen Partner. Es passiere zu wenig, die Stadt vernachlässige vor allem die untere Alleestraße, sagte Jacky Gautier von der Firma Erich Doetsch Objektmanagement. Ihr gehört das ehemalige KaufhofGrundstück. Dem widersprach Heinze vehement und listete Projekte wie etwa die neue Straßenbeleuchtung auf, die aus Fördermitteln finanziert wird.

Der Baudezernent bat um Geduld. Ende 2020 werde das Ergebnis der Untersuchung für die geplante Sanierungssatzung für die Allee vorliegen. Spätestens dann seien die Immobilienbesitzer die wichtigsten Ansprechpartner der Stadt. Es gehe darum, ein neues Konzept für die Allee zu entwerfen. Dafür müsse in die Immobilien investiert werden. Eine Rückkehr zu einer Einkaufsmeile alten Stils sei unrealistisch.

Die Vorstellung, dass in den leer stehenden Ladenzeilen attraktiver Wohnraum entstehen könnte, halten manche Eigentümer für abenteuerlich. Viel zu aufwendig sei der Umbau der oft fensterlosen Räumlichkeiten.

Dem widersprach Andreas Bunge von der Diakonie. Für betreute Wohnprojekte im sozialen Bereich etwa wären diese barrierefrei zu erreichenden Lagen sehr gut denkbar. Das Potenzial der Alleestraße als Wohnort im Herzen der Innenstadt sei von vielen in vollem Umfang noch gar nicht erkannt. Die Allee könne etwa als Pilot-Strecke für Pedelecs oder E-Roller Vorreiter einer neuen urbanen Stadtplanung sei, warb er für neue Blickweisen.

In diese Kerbe schlug auch die Architektin Irmgard Heger. Auch sie sieht die Chance, der Alleestraße mit frischen Ideen, wie etwa dem Popup-Campus, neues Leben einzuhauchen. Drei Anfragen lägen ihr aktuell für die Umgestaltung von Erdgeschoss-Flächen vor, berichtete sie.

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