Gastronomie in Remscheid Erste Reservierungen wurden getätigt

Remscheid · Ab Montag dürfen Restaurants und Cafés wieder öffnen – unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, einem erweiterten Hygienekonzept und unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Verordnung. Remscheider Gastronomen sind vorbereitet.

 Tino Burk (r.) und Marcel Knipprath bereiten im Schützenhaus alles für die Wiedereröffnung vor. Entscheidend ist vor allem die Einhaltung des Mindestabstandes.

Tino Burk (r.) und Marcel Knipprath bereiten im Schützenhaus alles für die Wiedereröffnung vor. Entscheidend ist vor allem die Einhaltung des Mindestabstandes.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Unruhig saßen Gastronomen in den vergangenen Wochen auf den sprichwörtlich heißen Kohlen, warteten sehnsüchtig auf die erlösende Nachricht über das Ende des anhaltenden Lockdowns für ihre Branche. Noch Ende April, bei einer Demonstration von Gastronomen auf dem Theodor-Heuss-Platz, hielt der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands für Remscheid, Markus Kärst, eine Öffnung für Anfang Juni für wahrscheinlich.

Dass es jetzt so schnell gehen würde, kam für alle überraschend: Erst vergangenen Mittwoch sprach NRWs Ministerpräsident Armin Laschet die Erlaubnis aus, dass ab Montag gastronomische Betriebe wie Restaurants und Cafés – unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen und unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnung – öffnen dürfen. Die Vorbereitungen dafür liefen ab diesem Zeitpunkt auf Hochtouren, auch wenn bislang noch nicht alle Details klar sind.

„Die erste Woche wird für alle daher eine Testphase sein“, bemerkt Paul Clemens vom Remscheider Schützenhaus. „Das war alles ziemlich kurzfristig, deswegen müssen wir noch einiges organisieren. Und wird befinden uns im Gespräch mit den Behörden, dem Gesundheitsamt, dem Ordnungsamt und dem Veterinäramt, um abzuklären, worauf zu achten ist.“

Klar ist, dass der Mindestabstand von bis zu zwei Metern eingehalten werden muss. Für Clemens bedeutet das, dass er seine Tische und Stühle umstellen muss. „Das Schützenhaus hat den natürlichen Vorteil, dass wir eine große Außenfläche haben und somit den Wintergarten und Biergarten bestuhlen werden.“ Am Freitag wurde das Restaurant umgebaut und die nötigen Vorbereitungen getroffen, wie etwa Einwegservietten besorgt. „Bei uns muss man vorher telefonisch oder per Mail reservieren. Am Eingang wird ein Mitarbeiter stehen, Gäste müssen sich registrieren und ihre Hände desinfizieren, dann werden sie zum Tisch begleitet. Die Speisekarten werden schon auf dem Tisch liegen. Das Serviceteam wird Mundschutz tragen“, erklärt Clemens.

Trotz der Maßnahmen und Einschränkungen, freuen sich der Schützenhaus-Chef und sein Team auf die Öffnung. „Seit der Bekanntgabe der Öffnung stand unser Telefon nicht still. Wir haben auch viele Reservierungsmails erhalten.“

Einen ähnlichen Zuspruch erwartet auch das Café Sahnetörtchen, das wie viele andere Gastronomen den Lockdown genutzt hat, um Reparaturarbeiten durchzuführen und einen Außerhaus-Service zu etablieren. Letzteres, verrät Batholmäus Jannasch-Velte, sei sehr gut angenommen worden. Im Sahnetörtchen wird ein Besuch ohne Reservierung möglich sein, auch wenn die Plätze im Innen- und Außenbereich um gut die Hälfte reduziert werden mussten, um die Abstände zwischen den Tischen zu gewährleisten.

„Wir haben in den letzten Tagen alles auf Vordermann gebracht, gereinigt, desinfiziert, eingekauft und sind am Montag am Start.“ Einige seiner Kollegen, verrät der Gastronom, würden sich noch Zeit nehmen und erst im Laufe der Woche öffnen.

„Wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der wir uns austauschen. Und da gab es nach der Ankündigung der Landesregierung ganz viele Fragezeichen.“ Alle hätten sich gefreut, wieder öffnen zu dürfen, „aber für einige ist die Vorbereitungszeit sehr kurz gefasst.“ Mitarbeiter, die zuvor in Kurzarbeit geschickt worden waren, mussten nun in kürzester Zeit wieder aktiviert werden. Der Betrieb vielerorts wird wieder komplett von null auf 100 hochgefahren.

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