Corona-Situation in Remscheid Krisenstabsleiter machen Lockerungen keine Angst

Remscheid · Die Erfolge der vergangenen Wochen im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus stimmen SozialdezernentThomas Neuhaus optimistisch, dass die neuen Regeln in Remscheid nicht automatisch zu Problemen führen werden.

 Thomas Neuhaus ist Leiter des Corona-Krisenstabs.

Thomas Neuhaus ist Leiter des Corona-Krisenstabs.

Foto: Stadt Remscheid/Ulrich Schnell

Als Leiter des städtischen Corona-Krisenstabs hat Sozialdezernent Thomas Neuhaus in den vergangenen Wochen auch so manche unruhige Stunde gehabt. Die jetzt nach und nach in vielen Lebensbereichen greifenden Lockerungen sieht er gleichwohl im Moment „ohne Angst“, dass man das Erreichte schnell wieder verspielen könnte.

„Wir sollten das jetzt erst einmal genießen“ , sagt er etwa mit Blick auf die Möglichkeit, ab Montag wieder ein Restaurant besuchen zu können oder aber bereits seit Donnerstag mit dem Kind auf den Spielplatz zu gehen. Auch er werde sich „ein bisschen ins Leben stürzen“, sagte Neuhaus.

Dass dies wieder möglich sei, sei zu einem großen Teil der Disziplin der Remscheider zu verdanken, die die Regeln bisher sehr gut eingehalten hätten. Vor allem darum stehe die Stadt im Vergleich gut da, was die Zahl der Infektionen angehe. Man müsse gar nicht bis ins Ausland schauen, um zu sehen, dass es auch ganz anders hätte laufen können.

Von dieser Disziplin hänge es weiterhin ab, wie das Leben in der Stadt weiter verlaufe. Wenn die Bürger die neuen Freiräume verantwortungsvoll nutzen würden, sei ihm nicht bange. Auf diese Eigenverantwortung komme es in der nun startenden Phase der Lockerung sogar noch deutlich mehr an. Denn die Stadt könne nicht überall flächendeckend kontrollieren, ob die weiterhin geltenden Abstands- und Hygieneregeln beherzigt werden.

Der Virus sei schließlich immer noch da und werde das Leben der Menschen weiter beeinflussen. Von Normalität sei man noch weit entfernt. Das zeige etwa der Blick auf die Schulen, wo derzeit nur ein Teil der normalen Schülerschaft unterrichtet wird. Für Eltern oder Alleinerziehende bedeute das, dass eine Rückkehr aus dem Home-Office in den Job in gewohnter Form noch keineswegs garantiert sei.

Klar sei auch: Durch die jüngsten Absprachen zwischen Bund und Ländern „liegt die Verantwortung jetzt wieder bei uns in Remscheid“. Sollte die von Kanzlerin Angela Merkel genannte Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreicht werden, müsste ein dann lokal begrenzter Shutdown erfolgen.

Dass die örtlichen Ordnungs-Systeme in einem solchen Notfall wieder greifen werden, davon ist Neuhaus überzeugt. „Wir wissen jetzt, wie es geht.“ Der Krisenstab habe sich in den vergangenen Wochen zu einem guten und eingespielten Team entwickelt.

Als Sozialdezernent falle sein Blick nun verstärkt auf die langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Die begännen sich, was den Bereich der Sozialhilfe und der Zahl der Bedarfsgemeinschaften angeht, erst zaghaft abzuzeichnen. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis die Folgen des Lockdowns auch dort ihre Wirkung entfalten würden.

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