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Bündnis in Remscheid hat sich formiert Einkaufhilfe für einsame Senioren

Remscheid · Sie wollen diejenigen erreichen, die keine Angehörigen in der Nähe, keinen Zugang zum Internet oder Facebook-Gruppen haben: Ein Bündnis möchte (einsamen) Senioren helfen, die aus Sorge vor einer Coronavirus-Infektionsgefahr nicht mehr das Haus oder die Wohnung verlassen.

 Sie organisieren die Hilfe für Senioren (v. l.): Dominic Neumann, Andy Dino Iussa, Sascha von Gerishem, Burhan Türken und Daniel Pilz.

Sie organisieren die Hilfe für Senioren (v. l.): Dominic Neumann, Andy Dino Iussa, Sascha von Gerishem, Burhan Türken und Daniel Pilz.

Foto: Roland Keusch

Die Ehrenamtlichen wollen den Einkauf übernehmen und über weiteren Hilfsangebote beraten. Dafür haben sich Vertreter mehrerer Institutionen, Vereine und Parteien zusammengetan.

Am Mittwoch, 18. März, sollte der Einkaufsservice starten, berichten die Mitorganisatoren Sascha von Gerishem und Daniel Pilz. „Wir wollen Risikogruppen helfen und zeigen, dass wir zusammenhalten“, sagt SPD-Mitglied und Rögy-Abiturient Pilz. Mit im Boot sind auch Mitglieder anderer Parteien, die Initiative Muteinander oder die katholische Gemeinde St. Bonaventura und Heilig Kreuz.

Bei ihrem Angebot setzen die Organisatoren ausdrücklich auf die Kommunikation per Telefon. Das Einrichten der Technik habe zwar länger gedauert als das Gründen einer Facebook-Gruppe – allerdings seien so Senioren besser zu erreichen. Dies betreffe insbesondere diejenigen, die keine jüngeren Familienmitglieder haben, betont von Gerishem.

Aufgeteilt haben die Ehrenamtlichen das Stadtgebiet in drei Bereiche, so dass sich mehrere Menschen gleichzeitig für Hilfe beim Einkaufen melden können. Die Ehrenamtlichen am anderen Ende der Leitung gebe dann den Einkaufswunsch an einen weiteren Helfer weiter. Dazu werde eine verschlüsselte Datenbank mit den Daten der Einkaufshelfer geführt, sagt Pilz.

Bei dem Telefonat vermitteln die Ehrenamtlichen nur den Kontakt zu den Helfern, die später einkaufen werden, erklärt von Gerishem das Prozedere. Dann würden die Helfer sich Einkaufszettel, -tasche und auch Geld abholen. „Denn wir können von unseren Unterstützern nicht verlangen, das Geld vorzustrecken“, macht er deutlich. Eingekauft werde nur in haushaltsüblichen Mengen. Getränke würden die Helfer nicht liefern, solange Lieferdienste noch aktiv seien. „Über die Telefonnummer können wir aber Auskunft geben, welche Getränkedienste das in Remscheid sind“, sagt Sascha von Gerishem. Auch Botengänge zur Apotheke wollen die Helfer übernehmen.

Wenn möglich, soll das Angebot in den kommenden Tagen ausgeweitet werden und Telefonnummer und Website eine Sammlung aller Hilfsangebote darstellen, die die Stadt nicht leisten könne. Wie genau das aber aussehen werde, das sei noch nicht ganz klar, betonen die Organisatoren. Denn viele Entscheidungen müssten von Tag zu Tag neu bewertet werden.

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