Fußball-Analyse Verschworene Gemeinschaft beim SVH

Hösel · Der SV Hösel ist mit 68 Treffern in 17 Spielen die Tormaschine der Kreisliga A, dennoch ist der Vorsprung des Spitzenreiters minimal. In diesem vierten Jahr soll es aber etwas werden mit der Rückkehr in die Bezirksliga. Daran arbeitet Trainer Senad Hecimovic mit seiner Mannschaft, die bereits gut drauf ist.

 Gute Stimmung herrscht beim SV Hösel, wie es hier Trainer Senad Hecimovic (rechts) und Ehrenvorsitzender Karl Ernst Tewes demonstrieren.

Gute Stimmung herrscht beim SV Hösel, wie es hier Trainer Senad Hecimovic (rechts) und Ehrenvorsitzender Karl Ernst Tewes demonstrieren.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Für den SV Hösel ist es jetzt die vierte Saison in der Fußball-Kreisliga A, nun ist die Bezirksliga-Rückkehr geplant. Stark genug sollte die Mannschaft jedenfalls sein. Am 26. Januar beginnt die Rückrunde, die Höseler gehen als Tabellenführer ins Rennen und stellen einen Angriff, der in der langen SVH-Vereinsgeschichte zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nie so stark war wie jetzt. 68 Tore wurden in den 17 Hinrundenspielen geschossen, das ergibt einen Schnitt von vier Treffern pro Spiel. Fast schon unglaublich. Aber der Vorsprung vor dem engsten Verfolger TSV Urdenbach beträgt nur einen Punkt. Wenn die Spitze behauptet werden soll, dann sind Niederlagen eigentlich verboten.

Aber gleich der Rückrundenauftakt am 26. Januar hat es in sich. Dann kommt der SC Unterbach an den Neuhaus (15.30 Uhr). Der ist Tabellendritter, liegt nur drei Zähler zurück und wurde in der Hinrunde, im vorletzten Hinrundenspiel, auf eigenem Gelände von den Blau-Weißen vorgeführt. Die Höseler siegten 3:0, behaupteten die Spitze, und das ist in Unterbach noch längst nicht vergessen. Da muss sich der Spitzenreiter auf einen höchst motivierten und revanchedurstigen Gast einstellen. Immerhin bietet sich die Riesenchance, einen ersten Verfolger erst einmal abzuschütteln.

Aber der SV Hösel ist jetzt schon gut drauf, das Rückrunden-Vorbereitungstraining ist längst aufgenommen und das erste Testspiel erfolgreich gestaltet. Azzurra Velbert aus der Kreisliga B wurde mit einem 9:1 in die Nachbarstadt zurückgeschickt. Am Samstag um 16 Uhr kommt der Bezirksligist TuS Gerresheim zum zweiten Test an den Neuhaus (16 Uhr), da wartet dann ein Gegner von erheblich besserem Format. Dann folgen noch zwei Tests gegen SV Velbert am 16. Januar und FC Monheim II am 19. Januar, beides sind ebenfalls Heimspiele.

Das Geheimnis der Höseler Tormaschine liegt in der Unberechenbarkeit. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich das Angriffsspiel fast zu einhundert Prozent auf Benny Schröder. Der zählt aber jetzt zum Betreuerstab, seine schwere Knieverletzung lässt wohl kaum noch Fußballspielen zu, und so musste Trainer Senad Hecimovic für die Offensive total umdenken. Das gelang ihm vorzüglich, denn nun sind sogar die Defensivkräfte wie der frühere Lintorfer Oberligaspieler Max Heckhoff (Innenverteidiger/ sechs Tore) und Außenverteidiger Alex Loepke (vier Tore) jederzeit für Treffer gut. Bei Ballbesitz kann man sie bei ihrem grenzenlosen Tatendrang kaum hinten halten. Und ganz vorne haben sich die Ex-Ratinger Alex Schulze und Niklas Oldörp, sie kommen aus der 04/19-Nachwuchsschulung, prächtig entwickelt. Jeder von ihnen hat nun acht Treffer auf dem Konto, und auch Florian Stoll, der im Keramag Sportpark schon abgeschrieben war, fand am Neuhaus zu alter Gefährlichkeit zurück (sieben Tore).

„Wir spielen nicht nur zusammen Fußball“, erklärt Hecimovic, der seinen Vertrag längst verlängert hat und ab dem Sommer in seine vierte Saison geht. „Am Freitag sind wir gemeinsam in Düsseldorf im Apollo, wir feiern auch viele Geburtstage zusammen. So hat sich längst eine verschworene Gemeinschaft gebildet. Wir sind auf einem guten Weg, wollen Meister werden, und wenn es nicht klappt, dann bricht am Neuhaus die Welt bestimmt nicht zusammen.“ Dann wird unter seiner Führung eben neu angegriffen.

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