fussball SVH würde den Aufstieg gerne mitnehmen
RATINGEN · Durch die jüngste Siegesserie darf der A-Kreisligist plötzlich wieder von der Bezirksliga träumen.
(wm) Der SV Hösel ist in der Fußball-Kreisliuga A wieder dabei im Konzert der Großen. Sechs Mal blieben die Blau-Weißen vom Neuhaus zuletzt ungeschlagen, landeten sechs Siege, eroberten Platz vier und nun sind es nur noch drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer TuS Gerresheim. Es gibt zwei Direktaufsteiger. Heute Abend geht es zur Tusa 06 (19.30 Uhr), die Oberbilker sind Achter, für sie geht es um nichts mehr, der Druck ist also groß für den SV Hösel, dem nur der Sieg weiter hilft.
„Wir sehen alles locker“, sagt dazu der Vereinsboss Jürgen Kötte. „Wenn sich der Aufstieg anbietet, nehmen wir ihn gerne mit. Der war ja eigentlich längst abgehakt, als wir monatelang nur im tristen Mittelfeld rumturnten. Aber jetzt ist die Lage so richtig spannend geworden. Alle genießen das. Wir haben eine starke Mannschaft, sie ist sehr homogen, es gibt keinen Sturkopf, der an sich denkt und das Mannschaftsgefüge vernachlässigt.“ In diesem Zusammenhang spricht der Elektro-Ingenieur höchstes Lob für seinen Trainer Senad Hecimovic aus, dessen Vertrag er schon um die Weihnachtszeit verlängert hat: „Senad, der passt bestens zum SV Hösel.“
Dabei wurde seinem Verein vor einigen Wochen kaum noch etwas zugetraut, als sich mit Benny Schröder der mit Abstand beste Sturmer schwer am Knie verletzte. Wer sollte nun die nötigen Tore schießen? Das gesamte Angriffsspiel war schließlich auf den 29 Jahre alten Oberhausener abgestimmt. In seinen 22 Einsätzen schoss er 19 Tore. „Mit dem Benny haben wir nicht nur unseren Torjäger verloren, er war auch der Mittelpunkt der Mannschaft“, so Kötte. „Alle haben mitgelitten, als bekannt wurde, wie schwer seine Knieverletzung ist.“
Aber Hecimovic wusste Rat. Der 36-jährige frühere Klassetorwart vom VfL Bochum und später SSVg Heiligenhaus baute den ganzen Angriff um, nahm vor allem den jungen Niklas Oldörp in die Verantwortung, zudem Kevin Peuler, Kevin Budde und Tobias Schürhoff. Oldörp und Peuler, beide gerade mal 21 Jahre alt, steigerten sich enorm, sie sind längst gefährliche Angreifer und treffen mit größer Regelmäßigkeit. In den letzten drei Spielen mussten Hösels Gegner jeweils sechs Gegentore verkraften und nun hat der SVH mit seinen 77 Treffern den zweitbesten Angriff der Liga. Nur der Tabellenführer TuS Gerresheim (80 Tore) traf besser.
Es ist das dritte Jahr nach dem Bezirksliga-Abstieg. Das Problem: Die drei besser stehenden Mannschaften zählen nicht mehr zu den Gegnern. Also muss der SVH auf deren Stolpern hoffen, aus eigener Kraft kann er nicht mehr aufsteigen. Aber auch das sieht Jürgen Kötte ganz locker: „Wir wollten eine tolle Saison spielen und jetzt schauen wir einfach, was noch entsteht.“ Nächster Gegner nach dem Tusa-Spiel ist PSV Borussia. Der steht tief unten drin, wird aber kaum noch in Gefahr geraten.