Corona-Krise in Radevormwald Ehrenamtliche Helfer nähen Stoffmasken

Radevormwald · Zwölf Frauen meldeten sich bei Birgitt Rocholl, um in der Corona-Krise ganz unbürokratisch zu helfen.

 Birgitt Rocholl (l.) hat 180 Atemschutzmasken nähen lassen. Zum Helferteam gehörte auch Nina Brzezina.

Birgitt Rocholl (l.) hat 180 Atemschutzmasken nähen lassen. Zum Helferteam gehörte auch Nina Brzezina.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Birgitt Rocholl hat über Facebook einen Aufruf gestartet und nach ehrenamtlichen Näherinnen gesucht, die Stoffmasken herstellen. Die Radevormwalderin engagiert sich seit vielen Jahren für die Hilfsbörse des Trägervereins „aktiv55plus“ und ist in der Stadt gut vernetzt. „Ich habe mit Pflegeheimen und Pflegepersonal Kontakt aufgenommen und nachgefragt, ob sie Stoffmasken gebrauchen können. Die meisten waren sehr dankbar, und die Zahl der benötigten Stoffmasken ist schnell gestiegen“, sagt Birgitt Rocholl. Einen Tag nach dem Start des Aufrufes hatten sich bereits zwölf Frauen aus Radevormwald zum Nähen der 180 Masken gemeldet.

Den Stoff für die Masken hatte Birgitt Rocholl noch, Nähgarn und Gummiband hat sie über den Großhandel bestellt. Dank ihrer Schmuckmanufaktur „Rocholls Wundertüte“ konnte sie direkt beim Großhandel in Holland bestellen. Die Materialien waren nach einem Tag da. Mitte vergangener Woche hat Birgitt Rocholl die Materialien zu ihren ehrenamtlichen Helferinnen gebracht. „Alle Materialien habe ich in Tüten verpackt und kontaktlos übergeben. Die Frauen, die bei der Aktion dabei sind, kommen aus ganz Radevormwald, sind jung und alt“, sagt sie. Einige Tage nach der Auslieferung der Materialien waren die Masken bereits fertig und konnten an die Pflegeheime- und Dienste geliefert werden. Den logistischen Aufwand hat die Radevormwalderin für diese Aktion nicht gescheut. „Es ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wir alle wollen uns engagieren und Gutes tun. Die Aktion bildet eine Gemeinschaft und hat uns allen Spaß gemacht. Die Stoffmasken helfen dabei, dass sich Tröpfchen nicht so weit in einem Raum verteilen. Sie haben keine Schutzfunktion für den Träger, aber für andere Menschen in einem Raum“, sagt Birgitt Rocholl. Sie hat die Diskussionen um selbst genähte Masken mitverfolgt und weiß, dass sie nicht als „Schutzmasken“ benannt und gehandhabt werden dürfen. Stoffmasken dürfen dem Träger kein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln und müssen deswegen besonders bewusst getragen werden.

Wer eine selbstgenähte Stoffmaske trägt, sollte darauf achten, dass sie stramm sitzt und sie nicht ständig richten. Auch beim Tragen einer solchen Maske, sollte man es vermeiden, sich ins Gesicht zu fassen. Diejenigen, die Masken geordert haben, waren dankbar für den Einsatz der Ehrenamtler. „Die Resonanz war sehr positiv, und wenn noch weitere Masken benötigt werden, geht es in die zweite Runde. Vielleicht finden wir für die Materialien sogar einen Sponsor.“ Birgitt Rocholl weiß durch ihre Arbeit bei der Rader Hilfsbörse, wie wichtig ehrenamtliches Engagement ist. Auch in der Corona-Krise will sie sich weiterhin einsetzen, wo sie gebraucht wird.

Die Näherinnen der Aktion waren Sabrina Pacholik, Tanja Eppmann, Nina Brezezina, Mira Rabenau, Ayse Gel, Vivian Fayden, Sarah von Dombrowski, Petra Fischer, Ann-Katrin Jankowitz und Petra Hölte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort