Blickpunkt Wirtschaft Azubis bereiten sich auf spätere Prüfung vor

Radevormwald · IHK kündigt an, alle schriftlichen Prüfungen zu verschieben. Das betrifft auch Azubis in Radevormwald.

 Bei der „Langen Nacht der Industrie“ zeigte Ausbildungsleiter Andreas Döbler interessierten Besuchern einige Bereiche der Firma Kuhn.

Bei der „Langen Nacht der Industrie“ zeigte Ausbildungsleiter Andreas Döbler interessierten Besuchern einige Bereiche der Firma Kuhn.

Foto: Flora Treiber

Die Corona-Krise wirbelt auch die Prüfungspläne der IHK und mithin die Vorbereitungen der Auszubildenden ordentlich durcheinander. Ende März hatte die IHK Köln angekündigt, alle schriftlichen Prüfungen in den Sommer zu schieben. Hiervon betroffen sind die Prüfungen in allen Ausbildungsberufen und auch alle Fortbildungsprüfungen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sei eine ordnungsgemäße Durchführung nicht möglich, teilte die IHK mit.

Bei der Firma Kuhn Edelstahl werden die Auszubildenden in erster Linie über das Hückeswagener Berufskolleg geschult. „Und dort ist die Digitalisierung schon so weit fortgeschritten, dass die Azubis in der Corona-Zeit zu Hause sitzen und wie in einem digitalen Klassenzimmer vor dem eigenen PC sitzen und Unterricht haben“, berichtet Ausbildungsleiter Andreas Döbler. Kuhn stelle die Azubis ganz normal für diesen Unterricht frei – ganz so, als wenn die jungen Leute ins Berufskollege gehen würden. Außerdem bekommen die Auszubildenden Aufgaben der Firma, die sie auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet. Döbler erfuhr von der IHK, dass ein Teil der Abschlussprüfungen einen Monat nach hinten verschoben wurde, also in den Sommer und ein anderer Teil in den Herbst. Die Azubis seien zwar nicht begeistert gewesen, hätten aber verstanden, warum diese Verlegung nötig ist. Wichtig sei, dass keiner der Auszubildenden Zeit verliere oder einen Nachteil erleide. Glück haben die angehenden Industriekaufleute, die eigentlich eine Zwischenprüfung hätten ablegen müssen. Die entfällt nun ersatzlos und wird nicht nachgeholt. Anders sieht das bei den geweblich-technischen Berufen aus. Das Prüfungsergebnis Teil I fließt zu 40 prozent in die Endnote mit ein, mithin muss diese Prüfung auf jeden Fall abgelegt werden. Derzeit beschäftigt die Firma Kuhn Edelstahl nach Angaben von Döbler 38 Azubis – 16 im ersten Ausbildungsjahr 14 im zweiten und acht im dritten Lehrjahr. Erst im Herbst werden neun Auszubildende geprüft, acht machen im Sommer ihre Prüfung.

Ähnlich ist die Situation bei der Firma Gira. Auch hier haben die Azubis bis auf die zeitliche Verzögerung keinerlei Nachteile zu befürchten. „Alle haben in ihren Einsatzgebieten genügend zu tun, da passiert sonst nichts“, sagt Unternehmenssprecher Jan Böttcher. Aktuell zählt das Radevormwalder Unternehmen 18 Azubis in drei Lehrjahren: zehn im kaufmännischen Bereich und acht technische Azubis. Die Verschiebung der Prüfungen bei der IHK betrifft zwei kaufmännische Auszubildende und fünf technische Azubis.

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