Bahnstrecke zwischen Radevormwald und Wuppertal Nach 25 Jahren – Diesellok fährt Bahnhof Beyenburg an

Radevormwald/Wuppertal · Ein besonderer Tag für die Wupperschiene: Auf der Strecke der Wuppertalbahn fand eine erfolgreiche Probefahrt statt. Der Verein arbeitet „mit Hochdruck“ daran, den Bahnbetrieb auch in den Radevormwalder Wupperorten wiederzubeleben.

Radevormwald: Diesellok macht Probefahrt auf Wuppertalbahn
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Diesellok macht Probefahrt auf Wuppertalbahn

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Foto: Bergische Bahnen/Wupperschiene

Auf diesen Tag haben die Mitglieder des Vereins Bergische Bahnen/Wupperschiene lange hingearbeitet: Am vergangenen Freitag hat der erste Zug seit 25 Jahren den Bahnhof Beyenburg erreicht, gezogen von einer Diesellokomotive. Das letzte Mal, dass auf den Schienen der Wuppertalbahn ein echter Zug rollte, war im Jahr 1997, damals gab es eine Sonderfahrt mit einem Schienenbus. 

Mit dem Eintreffen des Dieselzuges ist eine weitere wichtige Etappe auf dem Weg zum Ziel des Vereins erreicht: Auf der alten Bahnstrecke zwischen Wuppertal und Radevormwald sollen wieder Züge fahren. Ein Museums- und Tourismusverkehr soll den Fahrgästen die bergische Landschaft und die reiche Industriegeschichte des Tals nahebringen.

Freilich ist es noch ein Stück dahin. „Der heutige Zug ist lediglich eine Probefahrt zur Prüfung der Befahrbarkeit der Anlagen. Dies bedeutet, dass hier leider noch keine Fahrgäste die Wupperschiene bereisen können, auch wenn der Probezug schon einen Reisezugwagen mitführt“, berichtet Fabian Müller für den Verein Wupperschiene. In diesem Wagen waren Personen aus dem Reihen der Firma TrainLog GmbH aus Germersheim unterwegs, die als zuständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen die Durchführung der Fahrt verantwortet „und uns als Verein damit kurzfristig die Möglichkeit eröffnet hat, einen ersten Zug auf die Strecke zu bringen“, sagt Müller. Auch Vertreter des Infrastrukturbetreibers RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH aus Bonn, das sich für die Infrastruktur verantwortlich zeigt und für den Verein Wupperschiene tätig ist, nahmen an der erfolgreichen Probefahrt teil. Wann der reguläre Verkehr wieder aufgenommen werden kann, das lasse sich aktuell schwer sagen, teilt die Wupperschiene mit. Es werde nach Auswertung der Ergebnisse sicher noch hier und da Bedarf für kleinere Arbeiten oder eine Anpassung an die Signaltechnik im Bereich der Deutschen Bahn in Wuppertal-Rauenthal geben. Immerhin habe der 17. Februar schon einen ersten Eindruck gegeben, wie der Verkehr auf der alten Strecke künftig aussehen kann, denn das Gespann aus einer Lok der Baureihe V60 und einem „Donnerbüchse“ genannten Personenwagen ist baugleich mit den Fahrzeugen der Wupperschiene, jedoch in abweichender Lackierung. Die Fremdfahrzeuge werden eingesetzt, weil jene des Vereins noch in Reparatur sind.

„Wir hoffen, dass sich im Laufe des Jahres dann neben den bekannten Draisinenfahrten der Eisenbahnverkehr als weitere Attraktion im oberen Tal der Wupper etablieren wird. Zum jetzigen Zeitpunkt ist klar, dass noch in diesem Jahr der Zugverkehr nach Beyenburg starten kann“, fasst Fabian Müller die Bedeutung des Tages zusammen. Hiermit werde man mit Beyenburg ein wichtiges touristischen Zentrum und Naherholungsgebiet im Wuppertaler Osten erreichen und an die innerstädtische Talachse anbinden.

 Nach einem Vierteljahrhundert fuhr wieder ein Zug den Bahnhof Beyenburg an. Es war eine erfolgreiche Probefahrt, die Hoffnung macht, dass bald der Museumszugverkehr beginnen kann.

Nach einem Vierteljahrhundert fuhr wieder ein Zug den Bahnhof Beyenburg an. Es war eine erfolgreiche Probefahrt, die Hoffnung macht, dass bald der Museumszugverkehr beginnen kann.

Foto: Bergische Bahnen/Wupperschiene
Diese Diesellok vom Typ V 60 und der „Donnerbüchse“ genannte Personenwagen absolvierten für dieses Mal „nur“ eine Probefahrt. Die Ergebnisse werden jetzt erstmal ausgewertet.  foto: wupperschiene

Diese Diesellok vom Typ V 60 und der „Donnerbüchse“ genannte Personenwagen absolvierten für dieses Mal „nur“ eine Probefahrt. Die Ergebnisse werden jetzt erstmal ausgewertet. foto: wupperschiene

Foto: Bergische Bahnen/Wupperschiene

„Der Verein wird weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten, eine Erweiterung des Betriebes in Richtung der Radevormwalder Wupperorte zu ermöglichen“, sagt Müller. Eine exakte Aussage zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme sei aktuell noch nicht möglich. „Wir bemühen uns aber schon, zeitnah mit dem Eisenbahnverkehr die Stadtgrenze von Radevormwald zu überschreiten.“

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