Apotheker helfen Erdbebenopfern Lieber Geld spenden als Medikamente

Oberberg · Die oberbergischen Apotheker weisen darauf hin, dass Medikamenten-Spenden für logistische Probleme sorgen können. Besser sei es, den Hilfsorganisationen Geld zu spenden, weil diese wissen, was vor Ort gerade am Nötigsten ist.

Die Menschen in den Erdbebengebieten in der Türkei und in Syrien brauchen Hilfe. Doch wer Medikamente schickt, sorgt für die Helfer ungewollt für mehr Aufwand.

Die Menschen in den Erdbebengebieten in der Türkei und in Syrien brauchen Hilfe. Doch wer Medikamente schickt, sorgt für die Helfer ungewollt für mehr Aufwand.

Foto: dpa/Emrah Gurel

Angesichts der verheerenden Folgen des Erdbebens in der Türkei und Syrien ist die Hilfsbereitschaft überall groß. Auch viele Bürger aus dem Oberbergischen Kreis möchten helfen und Arzneimittel spenden. Wesentlich sinnvoller ist es jedoch, Geld an seriöse Hilfsorganisationen zu spenden. Diese arbeiten gezielt mit Helfern vor Ort zusammen und wissen genau, welche Medikamente und medizinischen Materialien an welcher Stelle dringend benötigt werden. „Die Spendengelder können so gezielt und direkt für die Beschaffung und Verteilung der notwendigen Medikamente eingesetzt werden“, erklärt Martina Dammüller, Pressesprecherin der Apotheker im Oberbergischen Kreis.

Arzneimittelspenden sind auch schwierig, weil sie speziellen gesetzlichen und pharmazeutischen Anforderungen entsprechen müssen. So handelt es sich bei Arzneimitteln um sogenannte besondere Güter, die nicht ohne Weiteres in andere Länder transportiert werden dürfen. Sie müssen auch bei einer Krise, wie dem aktuellen Erdbeben, offiziell exportiert und vom Zielland importiert werden. Bei der Zusammenstellung, der Verpackung, dem Transport und der Zwischenlagerung ist fachliches Know-how gefordert, um die Qualität der Arzneimittel bis zur Verteilung in der Krisenregion sicherzustellen. Das ist bei selbst zusammengestellten Sortimenten an Medikamenten häufig nicht möglich.

Darüber hinaus bedeutet es für die Helferinnen und Helfer vor Ort großen Aufwand, die eingehenden Arzneimittel-Sachspenden zu sortieren und weiterzuleiten.

Deshalb der Appell von Apothekerin Martina Dammüller an die Menschen im Oberbergischen Kreis: „Bitte spenden Sie Geld an die Hilfsorganisationen, aber spenden Sie keine Arzneimittel!“ Hier die Spendenkonten von Hilfsorganisationen, die sich auf die pharmazeutische Versorgung spezialisiert haben:

● action medeor e.V., Sparkasse Krefeld IBAN: DE 78 3205 0000 0000 0099 93, BIC: SPKRDE33, „Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“.

● Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. Deutsche Apotheker- und Ärztebank BLZ: 300 606 01, IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91, BIC: DAAEDEDDXXX, Betreff: Erdbeben Türkei/Syrien

● Apotheker helfen e.V., Deutsche Apotheker- und Ärztebank, IBAN: DE02 3006 0601 0004 7937 65, Stichwort „Erdbeben“

(s-g)
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