Politik in Radevormwald Bürgermeister Mans lässt Fritz Ullmann auflaufen

Radevormwald · Der ehemalige Ratsherr des Linken Forums hatte für den neuen „Runden Tisch“ eine Beflaggung gegen Rechts angeregt. Der Hauptausschuss lehnte dies ab. Bürgermeister Johannes Mans wurde verbal ungewöhnlich deutlich.

Fritz Ullmann bei einer Veranstaltung des neuen „Runden Tisches“ im Oktober

Fritz Ullmann bei einer Veranstaltung des neuen „Runden Tisches“ im Oktober

Foto: Jürgen Moll

Fritz Ullmann, ehemaliger Ratsherr des Linken Forums (LF), hatte nur ein kurzes Gastspiel in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag. Mit einigen Mitstreitern war er im Bürgerhaus erschienen, um die Anregung des „Runden Tisches gegen Rechts“ zu einer Beflaggung am Fahnenkreisel zu vertreten. Diese Neugründung vertritt den Anspruch, an den Verein gleichen Namens anzuknüpfen, der seine Aktivitäten in den vergangenen Jahren weitgehend eingestellt hatte.

Es hat sich jedoch inzwischen ein „Radevormwalder Bündnis für Demokratie“ gebildet, das eine breite Mehrheit von Verwaltung, Parteien, Kirchen und Vereinen repräsentiert, die ebenfalls gegen Extremismus vorgehen wollen. Der neue „Runde Tisch“ wird von diesem Bündnis als bloßes Ullmann-Vehikel betrachtet.

Dessen Anregung wurde dann auch von den Ausschussmitgliedern abgelehnt. Bürgermeister Johannes Mans machte deutlich, dass die Verwendung des Kirchturm-Logos für eine solche Beflaggung nicht freigegeben sei, außerdem wünsche das „Bündnis für Demokratie“ nicht mit Fritz Ullmann in Verbindung gebracht zu werden. Das hätten ihm viele Beteiligte deutlich zu verstehen gegeben, sagte Mans und wurde ungewöhnlich deutlich: „Der Grund ist ihre indiskutable Persönlichkeitsstruktur. Die Bürger wollen nichts mit Ihnen zu tun haben.“

Einspruch gab es allerdings von Petra Ebbinghaus, die als Vertreterin der Fraktion der Alternativen Liste (AL) dafür warb, Ullmann und seine Mitstreiter nicht auszugrenzen, sondern einzubinden.

Ullmann reagierte am Mittwoch mit einer Erklärung, in der er sich empört über Mans‘ Aussagen zeigte. Eine Entschuldigung dafür sei angemessen. Es habe keine inhaltliche Debatte über die Anregung des „Runden Tisches“ gegeben. Man wünsche sich einen „Dialog auf Augenhöhe“ mit den anderen Parteien und sei zu Gesprächen bereit.

(s-g)
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