Schule in Radevormwald THG-Turnier: Sportschuhe statt Nikolausstiefel

Radevormwald · Sport statt Schokolade hieß es am Nikolaustag für alle Schulklassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Denn statt mit Süßigkeiten prall gefüllte Stiefel, holten die Schüler ihre Sportschuhe aus dem Schrank, um sich beim traditionellen THG-Nikolausturnier in verschiedenen Ballsportarten zu erproben.

 Gute Stimmung herrschte beim Schul-Turnier am Nikolaustag – hier ist die Klasse 5c am Ball.

Gute Stimmung herrschte beim Schul-Turnier am Nikolaustag – hier ist die Klasse 5c am Ball.

Foto: Jürgen Moll

. Das Dribbeln der Basketbälle schallt durch die gesamte Sporthalle an der Hermannstraße. Während sich die Jungs der Oberstufe auf dem Platz eine hart umkämpfte Partie liefern, feiern die Zuschauer auf den Rängen mit Jubelrufen jeden erzielten Korb. Auch bei den Fußballspielen der Unterstufe herrscht Turnierstimmung in der Halle. „Einige haben sogar mit einem Megafon angefeuert“, berichtet Fabian Stendtke amüsiert.

Mit Nikolausmütze auf dem Kopf hat der Sportlehrer des Theodor-Heuss-Gymnasiums zu diesem Zeitpunkt hier noch gut lachen. Doch auch er sieht seinen sportlichen Einsatz immer näher rücken. Wie auch schon die Jahre zuvor, wird sich der Gewinnerjahrgang der Oberstufe im Volleyball wieder einem Lehrerteam stellen. Beim Anblick der Leistung seiner Schüler an diesem Vormittag, und kombiniert mit dem gewachsenen Ehrgeiz, sich mit ihren Lehrern zu messen, befürchtet Stendtke eine peinliche Niederlage für die Sportlehrer. Doch traurig stimmt ihn das nicht. Er lacht und zuckt die Schultern: „Wenn sie uns beim Volleyball schlagen, dann heißt es ja nur, dass wir ihnen das gut beigebracht haben.“ Die Stimmung in der Halle ist ausgelassen: Auf den Gängen zwischen den Umkleiden wird viel gelacht, in der Halle wird geschwitzt, und auf den Rängen wird lauthals angefeuert.

Nach drei Jahren ist es das erste Nikolausturnier des Gymnasiums seit Ausbruch der Pandemie, stellt Stendtke fest. Und es kommt zu einem guten Zeitpunkt, denn traditionell fördere das Winterturnier der Schule nicht nur die sportliche Bewegung der Schüler, die sich Wochen vorher schon auf das Ereignis vorbereiten, es stärkt auch die Klassengemeinschaft. Nach Corona und langen Phasen des Homeschoolings ein sehr wichtiges Thema für die Pädagogen. „Der Zusammenhalt der Schüler ist deutlich zu spüren. Das funktioniert“, sagt Stendtke. Das findet auch Ege-Mert Karagöz. Sein letztes Nikolausturnier spielte der Oberstufenschüler 2019, als er in der siebten Klasse war. „Es ist einfach wieder schön, dass das Turnier stattfindet. Das bringt uns alle näher zusammen.“ Die Stimmung erinnere ihn an jene vor der Pandemie. „Hätte das Turnier letztes Jahr stattgefunden, wäre die Stimmung möglicherweise angespannter. Aber in diesem Jahr ist alles wie vor Covid.“ Besonders freut es ihn, dass neben Fußball und Volleyball in diesem Jahr wieder Basketball als Disziplin mit aufgenommen wurde. Weichen musste dafür Ultimate Frisbee, das in den Jahren zuvor gerne gespielt wurde. „Basketball ist aber jetzt wieder stärker gefragt“, sagt Stendtke.

Für Miguel ist es das erste Nikolausturnier an der Schule – und die Freude darüber ist dem 18-Jährigen buchstäblich ins Gesicht geschrieben: „Ich finde es einfach super“, sagt er nach einer harten Basketball-Partie und noch etwas aus der Puste. Er genießt sichtlich den etwas anderen Schultag.

Während sich die Unterstufe des Theodor-Heuss-Gymnasiums innerhalb ihres eigenen Jahrgangs beim Völkerball und Brennball messen und sich optional zusätzlich eine weitere Sportart (Fußball, Volleyball und Basketball) aussuchen muss, kämpft die Oberstufe jahrgangsübergreifend in den verschiedenen Sportarten um den Titel. Der Ehrgeiz ist riesig, schließlich will jeder als Sieger vom Platz gehen, vor allem die Volleyballer, die am Ende gegen die Lehrer auftrumpfen wollen. Doch daraus wird nichts, berichtet Stendtke. „Die Lehrer hatten heute einen Sahnetag und haben das Volleyballspiel gegen die Schüler der Stufe 12 endlich mal wieder gewonnen.“ Mit 25:15 und 25:21 setzten sich die Pädagogen schließlich durch.

Vielleicht klappt es für die Schüler ja im kommenden Jahr mit einer Revanche.

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