Politik in Radevormwald Noch einmal viele Emotionen beim Thema Citymanagement
Radevormwald · Die Grundsatzkritik der Alternativen Liste verärgerte den SPD-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Stark.
An einer Stelle der Diskussion im Rat riss Dietmar Stark der Geduldsfaden. In Richtung der Fraktion der Alternativen Liste ereiferte der SPD-Fraktionschef sich: „Ich kann kaum noch ertragen, dass alles in dieser Stadt schlecht geredet wird!“ Rolf Ebbinghaus, Fraktionsvorsitzender der AL, hatte soeben noch einmal das Citymanagement in Grund und Boden kritisiert. Viel sei versprochen worden, wenig umgesetzt, stattdessen sei „sehr heiße Luft“ geliefert worden. Da hielt es den Vorsitzenden der Sozialdemokraten nicht mehr. Er bezeichnete Ebbinghaus’ Ausführungen als „absoluten Quatsch“.
Eigentlich hatte der Stadtentwicklungsausschuss bereits die erneute Ausschreibung für das Citymanagement gebilligt. Im Rat gab es jedoch nochmal eine Debatte. Der fraktionslose Ratsherr Axel Michalides hatte einen Antrag gestellt: Kleinere Einzelhändler sollten von dem neuen Citymanagement verstärkt über Online-Angebote informiert werden. Dieser Punkt fehle leider in der Ausschreibung. Olaf Jung, CDU-Ratsherr, erklärte: „Diese Anregung gab es schon einmal, aber der Rat hatte damals dagegen gestimmt.“ Rolf Ebbinghaus wandte ein, der ehemalige Citymanager Siegbert Panteleit habe erklärt, die lokalen Händler hätten wenig Interesse an der Online-Vermarktung gehabt. Am Ende fand der Vorschlag von Axel Michalides jedoch viel Zustimmung. „Ich hätte keine Bedenken, das in die Ausschreibung noch reinzubringen“, meint Bauverwaltungschef Burkhard Klein. Der Antrag setzte sich durch.
Als nun die eigentliche Beschlussvorlage der Verwaltung zur Abstimmung gestellt wurde, kam es noch einmal zu einer grundsätzlichen Diskussion über den Sinn des Citymanagements. Bürgermeister Johannes Mans wies die Kritik der Alternativen Liste zurück: „Ich kann das nicht bestätigen. Das Citymanagement hat wichtige Anregungen für das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt II gegeben.“
Bernd-Eric Hoffmann erklärte für die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft (UWG): „Wir haben ein Jahr komplett verschlafen und die Händler nicht eingebunden.“ Außerdem sei die Ausschreibung zu vage gehalten.
Die UWG stimmte mit der deutlichen Mehrheit des Rates dennoch für die erneute Ausschreibung.
