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Busverkehr in Radevormwald eingestellt Starke Schneefälle sorgen für Probleme

Update | Radevormwald · Heftiger Wintereinbruch in Radevormwald: Vor allem am Mittwochmorgen schneite es heftig. Der Betriebshof war mit allen Kräften und Fahrzeugen unterwegs. Der Busverkehr wurde eingestellt.

Schneeschieber kamen am Mittwochmorgen häufig auch in Radevormwald zum Einsatz.

Schneeschieber kamen am Mittwochmorgen häufig auch in Radevormwald zum Einsatz.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Seit Dienstagmorgen sind die 24 Einsatzkräfte des Winterdienstes beim Betriebshof im Dauereinsatz. Besonders seit Mittwoch, 3.30 Uhr, sind die Bedingungen hart. „Wir haben für unsere Verhältnisse ordentlich zu kämpfen“, berichtet Teamleiter Christian Esplör. Alleine die Räumung der Hauptgefahrenstellen, die oberste Priorität haben, sei ein Kraftakt und schwierig, weil es immer wieder heftig schneite. So kamen prompt Mittwochmorgen die ersten Beschwerden von Anwohnern aus Nebenstraßen, warum dort noch nicht geräumt sei. Das Problem: Die Straßen wurden mit der Zeit sehr glatt. „Außerdem jongliere ich mit der Arbeitszeit der Kollegen, denn alle Fahrzeuge sind raus“, sagt Esplör.

Nach einer Kontrollfahrt am Mittwochmorgen gegen 3.30 Uhr waren um 4 Uhr alle Fahrzeuge unterwegs. In der bekannten Reihenfolge: zunächst Hauptgefahrenstellen wie Mühlenstraße, Krankenhaus, Feuerwache und Wupperorte, erst dann Anliegerstraßen. Doch von dort musste Esplör seine Mitarbeiter schnell wieder abziehen, weil der heftige Schneefall die Hauptstrecken wieder zugeschneit hatte.

Der Blick auf den Wetterradar verriet dem Teamleiter, dass es bis 13 Uhr weiter schneit, dann der Schneefall in Schneeregen und Regen übergeht, so dass er am Nachmittag von einer deutlichen Entspannung berichtete. „Wir werden bis zum Feierabend noch Nebenstrecken räumen“, kündigte Esplör an. Dabei hatte sich die Lage bis zum Mittag zunächst weiter zugespitzt. Ein Fahrzeug des Betriebshofs rutschte ab und rammte einen Lieferwagen, verletzt wurde niemand. Das Einsatzfahrzeug wurde leicht beschädigt. Ein anderes Fahrzeug fiel wegen eines technischen Mangels aus.

 Spaziergang im Schneegestöber.

Spaziergang im Schneegestöber.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Donnerstag und Freitag soll es nun entspannt werden, am Wochenende könnte nochmal etwas Schnee fallen, ehe es am Montag warm werden soll. Esplör weist daraufhin, dass viele Bürger ihre eigenen Räum- und Streupflichten oft vergessen und glauben, weil sie für den Winterdienst zahlen, müssten sie vor ihrem eigenen Grundstück nichts tun. „Sie zahlen die Gebühr für die Aufrechterhaltung des Verkehrs im Stadtgebiet, aber nicht fürs eigene Grundstück“, sagt Esplör. Und weil der Betriebshof sehr viele Kilometer zu räumen und zu streuen habe, müsse man die Straßen priorisieren.

Beim Busverkehr spitzte sich die Lage im Laufe des Mittwochmorgens zu. Um 10.33 Uhr kam die Meldung der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG), dass zur Sicherheit der Fahrgäste und der Mitarbeiter ab sofort der Verkehr auf allen noch verkehrenden Linien eingestellt werde. Gegen 13.38 Uhr gab es vorsichtige Entwarnung: „Die aktuelle Wetterlage lässt den Linienverkehr weitestgehend wieder zu, die OVAG kann alle Linien sukzessive wieder in Betrieb nehmen. Allerdings kann es weiter zu Einschränkungen, Verspätungen und Ausfällen kommen“, teilte Sprecherin Larissa Funke mit. Laufende Aktualisierungen veröffentlicht die OVAG unter www.ovaginfo.de.

Der Bürgerbus blieb am Mittwoch in der Garage: „Wegen der Straßenverhältnisse und nicht geräumter Haltestellen. Wir rechnen nicht mit Fahrgästen bei diesen Verhältnissen“, teilte Sprecher Wolfgang Schneidewind mit.

An den Schulen war die Lage am Morgen entspannt, die Klassenräume gut gefüllt. Der heftige Schneefall setzte erst nach Unterrichtsbeginn ein. Britta Knorz vom Team Bildung im Amt für Jugend, Schulen, Kultur und Sport bekam keine Rückmeldungen über Ausfälle, teilte aber gegen 10.40 Uhr mit, dass der Schulbusverkehr zum Erliegen gekommen sei. „Die Betreuung ist aber weiter gewährleistet“, sagte sie.

Matthias Fischbach-Städing, Leiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums, hoffte bis zum Mittag auf eine Entspannung der Lage und dass die Schulbusse nach Schulschluss auch wieder fahren. Die Sekundarschule entschied anders und stellte den Unterricht gegen 10.45 Uhr ein. Alle Kinder durften nach Hause, eine Betreuung wurde eingerichtet.

An der KGS Lindenbaum reagierte man entspannt auf den Wintereinbruch. Lehrer und Schüler erschienen alle pünktlich. „Es gibt viele nasse Füße, viele nasse Socken auf den Heizungen und jede Menge Spaß auf dem Schulhof“, berichtete Lehrerin Anja Ahlemann.

Etwas hektisch wurde es an der GGS Stadt, als der Schulbusverkehr eingestellt wurde. „Wir müssen alle Eltern informieren, tun das über die Homepage und unsere WhatsApp-Gruppen“, sagte Leiterin Jutta Felderhoff.

Auch an der Verbundgrundschule Bergerhof-Wupper lief der Unterricht regulär. Als der Schulbusverkehr eingestellt wurde, durften Eltern ihre Kinder abholen – oder sie wurden wie üblich betreut. „Die Eltern kennen das Prozedere, wobei wir in Bergerhof wenige und an der Wupper viele Buskinder haben“, sagte Leiterin Tanja Heynen.

Gegen 15.30 Uhr zog die Polizei Bilanz: Der Oberbergische Kreis sei glimpflich davongekommen, sagte Sprecher Michael Tietze. Insgesamt gab es etwas mehr als 40 Unfälle mit Sachschäden und vier Leichtverletzte. In Radevormwald kam es zu sieben Unfällen mit Sachschäden, in Hückeswagen gab es keinen Unfall.

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