Oberbergischer Kreis Grüne fordern Aktionsplan wegen der Hitzewelle

Radevormwald · Angesichts der tropischen Temperaturen werfen die Grünen im Oberbergischen Kreis der Verwaltung in Gummersbach Untätigkeit vor. In anderen Ländern gebe es bei solch gesundheitlich gefährlicher Hitze Aktionspläne, um beispielsweise ältere Menschen zu schützen.

 Die Grünen fordern wegen der Hitzeperiode unter anderem die Installation von Trinkwasserbrunnen.

Die Grünen fordern wegen der Hitzeperiode unter anderem die Installation von Trinkwasserbrunnen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

(s-g) Die Grünen im Oberbergischen Kreis fordern angesichts der hohen Temperaturen in diesen Tagen, dass der Kreisverwaltung „endlich Hitzeaktionspläne zum Schutz der Bevölkerung“ entwickelt. Temperaturen von 38 Grad am Tag und 20 Grad in der Nacht, wie sie in dieser Woche zu erleben waren, seien vor allem für alte und pflegebedürftige Menschen „eine extreme Belastung“.

Als Vorbild nennen die Kreis-Grünen den europäischen Nachbarn Frankreich: Bei so hohen Temperaturen würden dort alle Gesundheitseinrichtungen und der Zivilschutz alarmiert, in den Kommunen würden kühle Zufluchtsräume geöffnet, mobile Trinkwasserbrunnen aufgestellt und Wasser-Sprühanlagen aktiviert. Auch würden ehrenamtlich besetzte Notruf-Telefon für alleinstehende Menschen eingerichtet.

„Obwohl das Thema in unserem Kreis im vergangenen Jahr zweimal in der kommunalen Gesundheitskonferenz behandelt wurde, hat sich die Kreisverwaltung bislang in keiner Weise für Hitzeaktionspläne stark gemacht“, tadeln die Grünen die Kreisverwaltung. Und zitieren ihren Kreistagskandidaten Dr. Ralph Krolewski: „Die fehlende Vorbereitung in den Kommunen und im Oberbergischen Kreis halte ich für fahrlässig und verantwortungslos [...] Es geht nicht an, dass in dieser Hitze Ordnungs- und Rettungskräfte selber in Gefahren kommen und bei ihrer Arbeit von Menschen behindert werden, die aus ihren überhitzen Wohnungen an die Talsperren flüchten. Das Ganze dann noch in der Pandemie- Situation. Rechtzeitige Analysen und die Entwicklung von Handlungskonzepten nach den Rahmen-Empfehlungen des Bundes wären nötig und zielführend gewesen.“

Hoffnung macht derzeit die Wettervorhersage: In den kommenden Tagen soll es auch im Bergischen Gewitter und eine Abkühlung geben.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort