Die Grünen und die Last der Verantwortung Die gestresste Partei

In der Ampel-Koalition trägt niemand so schwer an der Regierungsverantwortung wie die Grünen. Der Krieg in der Ukraine bringt sie nun auch in der Frage von Energiesicherheit und der Suche nach neuen Gasquellen unter Druck

Regieren ist alles andere als Schaukelei: Wirtschaftsminister Robert Habeck während seines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er über Energieimporte verhandelte

Regieren ist alles andere als Schaukelei: Wirtschaftsminister Robert Habeck während seines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er über Energieimporte verhandelte

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Westhafen, Berlin. Eine umgebaute Lagerhalle an einem Tag im Spätherbst vergangenen Jahres. Draußen ist es grau. Die Republik hat Corona. Und bald auch eine neue Bundesregierung, auch wenn darüber zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden ist. Rot-Gelb-Grün. Die Gespräche über eine Ampel-Koalition laufen gut. In der Halle -- „unserem kleinen grünen Wohnzimmer“ -- steht Robert Habeck am Rednerpult, zu diesem Zeitpunkt noch Co-Vorsitzender der Grünen gemeinsam mit Annalena Baerbock. Habeck spricht über eine „Hoffnungszeit“, die jetzt angebrochen sei. Und davon: „Wir haben die Aufgabe, diese Hoffnung nicht zu enttäuschen.“ Dann sagt er den Grünen etwas voraus, was in diesem Moment noch sehr abstrakt klingt und erst Monate später konkret wird. Habeck: „Wir werden uns als Partei verändern. Diese vier Jahre, die kommen werden, werden uns verändern.“