Neues Wildbienenhotel in Neuss Neuss summt jetzt noch lauter

Neuss · In Reuschenberg ist am Montag ein neues Wildbienenhotel vorgestellt worden – das nicht nur einen Mehrwert für Insekten bieten soll.

 Bei der Vorstellung des neuen Wildbienenhotels (v.l.): Sabrina Lamm, Bettina Melchior, Thorsten von der Stück und Hans-Georg Strangemann.

Bei der Vorstellung des neuen Wildbienenhotels (v.l.): Sabrina Lamm, Bettina Melchior, Thorsten von der Stück und Hans-Georg Strangemann.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Deutschland summt! So lautet eine Initiative der „Stiftung für Mensch und Umwelt“ in Berlin. Ziel ist die Verbesserung und Stärkung des Öko-Systems. Damit es auch in Neuss noch mehr summt, wurde am Montag ein neues Wildbienenhotel eingeweiht. Das Hotel aus Holz mit Räumen in verschiedenen Größen ist von der Firma „Wildbienenglück“ „erbaut“ worden. Die Kosten – es handelt sich um einen kleinen vierstelligen Betrag – trug der in Düsseldorf ansässige Telekommunikationsanbieter Tele2. Mit im Boot waren außerdem „Deutschland summt“ und die Stadt Neuss, vertreten durch Hans-Georg Strangemann, Abteilungsleiter des Bereichs Stadtgrün.

Das Bienenhotel, mit jeder Menge Informationen auf der Rückseite, das jetzt am Schwarzen Weg am Hochzeitshain steht, wurde nicht einfach so übergeben: Tele2 hatte für Mitarbeiter einen Bienenworkshop vor Ort organisiert. Mit dabei: Bettina Melchior von „Betty‘s Bienen“ aus Nordfriesland und Sabrina Lamm, die eine „Honigmanufaktur mit Herz“ betreibt, sowie Cornelis Hemmer, Initiator und Schirmherr der Initiative „Deutschland summt“.

Sie sorgten für eine Wortschatz- und Horizonterweiterung bei den Workshop-Teilnehmern. So erfuhren sie, dass es 584 Bienenarten gibt. Sie alle sind für die Bestäubung von Pflanzen zuständig. Warum Artenvielfalt so wichtig ist: Nicht jede Bienenart bestäubt jede Pflanze: So fliegen poliletische Bienen zahlreiche unterschiedliche Blüten an, während oligolektische Bienen nur wenige Blüten auf ihrem Flugplan haben. Warum die Bestäubungsleistungen der Bienen für den Menschen so wichtig ist, machte der eigens aus Berlin angereiste Hemmer an folgender Zahl fest: „80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf die Bestäubungsleistungen angewiesen.“

Hans-Georg Strangemann erklärte, Tele2 hätte offene Türen im Rathaus eingerannt. Im Rhein-Kreis gibt es das Aktionsbündnis Insekten. Er lobte das Engagement, das voll im Trend liege: „Wir stellen fest, dass das Thema Umwelt/Insekten im gewerblichen Bereich angekommen ist.“

Tele2-Marketingmann und Geschäftsführer Thorsten von der Stück erzählte nebenbei von dem Spendentarif seines Unternehmens: Kunden können sich entscheiden, ob sie einen Euro pro Monat für einen guten Zweck zur Verfügung stellen wollen: Zur Auswahl stehen Deutschland forstet auf, Tafel Deutschland, SOS Kinderdorf und eben auch Deutschland summt.

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