Gesundheit in Rheurdt Auf Rheurdts Blutspender ist Verlass – sagt das DRK

Rheurdt · Der Bedarf an Blutkonserven ist groß, die Zahl der Blutspender eher nicht. Ortstermin in Schaephuysen.

 Thomas Maron spendete Blut, Eva Bundemann vom DRK betreute ihn.

Thomas Maron spendete Blut, Eva Bundemann vom DRK betreute ihn.

Foto: Dirk Neubauer

Thomas Maron (56) hat auf dem Heimweg von seiner Arbeitsstelle einen Zwischenstopp in Schaephuysen eingelegt – um Blut zu spenden. Das ist – bezogen auf ganz Deutschland – ein wenig aus der Mode gekommen. Maron findet das nicht richtig und lässt sich im Blutspendebus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) einen halben Liter Blut abzapfen.

In den zurückliegenden zwei Wochen haben das in Schaephuysen und Rheurdt rund 100 Menschen getan. Für eine solche kleine Gemeinde ein „sehr beachtlicher Anteil“, lobt DRK-Sprecher Thorsten Hemmers. Überhaupt sei die Landbevölkerung aufgeschlossener für das Blutspenden – und treuer bei der Sache. Männer dürfen sechs Mal pro Jahr zur Ader gelassen werden, Frauen vier Mal. Hinterher halten Christa Hoeps und ihre Helferinnen ein Stärkung bereit: lecker geschmierte Brötchen, Saft, Kaffee, Wasser. „Das Wohl der Spender steht bei uns im Mittelpunkt“, sagt die DRK-Ortsvorsitzende, die in Rheurdt eigentlich jeder kennt.

Seitdem die Grundschule in Schaep­huysen geschlossen hat, fährt drei Mal im Jahr der Spendenbus des DRK vor das Pfarrheim. Zunächst erledigen die Blutspender drinnen die Anmeldung. Dann geht es zu den drei Mitarbeitern und sechs Liegen in den großen Omnibus. Als es noch die Praxispauschale gab, war es ein wenig leichter, die Bürger zum Blutspenden zu bewegen. „Denn so eine Spende ist wie ein kleiner Gesundheitscheck“, wirbt DRK-Mann Hemmers. Der Blutdruck wird untersucht, die Blutgruppe festgestellt und das Blut auf Entzündungsmarker, Hepatitis- und Aids-Hinweise untersucht.

     In diesem Bus des Deutschen Roten Keuzes warten drei Mitarbeiter und ein Arzt auf freiwillige Blutspender. Auf insgesamt sechs Liegen werden sie zur Ader gelassen.

In diesem Bus des Deutschen Roten Keuzes warten drei Mitarbeiter und ein Arzt auf freiwillige Blutspender. Auf insgesamt sechs Liegen werden sie zur Ader gelassen.

Foto: Dirk Neubauer

Marie-Luise Sperlich senkt mit ihren 21 Jahren den Altersdurchschnitt der Blutspender beträchtlich. Der liegt – nicht nur hier in Rheurdt – bei 42 Jahren. „Ich bin durch meinen Vater dazu gekommen. Und ganz ehrlich: eine Stunde Zeit, alle vier Monate, das ist es mir wert.“ Besonders begeistert ist die junge Frau darüber, dass der erste Ader-Pieks sitzt: „Normalerweise gebe ich mein Blut nicht so leicht her. Da gibt es in Krankenhäusern oder bei Ärzten regelmäßig mehr Probleme.“ Wenn sie einen Wunsch frei hätte, wäre es dieser: Es sollten sich mehr junge Leute als Blutspender melden. „Denn wenn uns etwas passiert, wollen wir natürlich mit Blutkonserven versorgt werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort