Radevormwald DRK-Ortsverein ehrt Blutspender

Radevormwald · Die Zahl der Blutspender in Radevormwald lag 2018 erstmals unter 1000 Spendern. Der Vorstand wies bei der Ehrung auf die besondere Bedeutung jeder einzelnen Blutspende hin.

 Die geehrten Blutspender des Jahres 2018

Die geehrten Blutspender des Jahres 2018

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Insgesamt würden sich die Zahlen der Blutspender im Oberbergischen Kreis zwar langsam wieder erholen, dennoch konnte der DRK-Ortsverein Radevormwald im vergangenen Jahr erstmals unter 1000 Spender registrieren. „Wir können aber durchaus noch zufrieden sein“, sagte Ortsvereins-Vorsitzender Manfred Kaiser am Donnerstagabend anlässlich der Blutspender-Ehrung im Vereinshaus an der Carl-Diem-Straße.

„Wir hatten 976 Spender, davon waren 64 Neuspender dabei. Der Rückgang hängt ein wenig mit der gesellschaftlichen Struktur unserer Zeit zusammen“, sagte Kaiser. Denn die Neuspender würden oftmals nicht so lange dabei bleiben, wie das früher der Fall gewesen sei. „Das hängt damit zusammen, dass sie aus beruflichen oder privaten Gründen oft nicht in Radevormwald bleiben – und dann als Spender natürlich wieder wegfallen.“

Dennoch freuten sich Kaiser und seine Stellvertreterin Elfi Helmich über rund 30 eifrige Spender, die nicht nur für 25, 50 und 75 Spenden geehrt wurden, sondern sogar für 100 und einmal für 125 Spenden. Die nach wie vor hohe Spendenbereitschaft der Radevormwalder hänge sicherlich auch mit der Betreuung während und nach der Spende zusammen, sagte Helmich. „Wir kümmern uns schon um unsere Spender. Nachdem sie ihren halben Liter Blut gespendet haben, können sie sich am Buffet mit warmen und kalten Speisen wieder stärken. Bei uns gibt es nicht nur ein belegtes Brötchen.“ Und Kaiser fügte an: „Da helfen unsere Mitglieder jedes Mal kräftig mit. Bei der nächsten Spende wird es übrigens passend zur Karnevalszeit Berliner Ballen geben.“

Wie wichtig jede einzelne Spende ist, betonte auch Jörg Harte, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst aus Ratingen, der ebenfalls nach Radevormwald gekommen war: „Bundesweit ist leider ein enormer Rückgang der Blutspenden festzustellen. Dabei kann eine Spende bis zu drei Patienten helfen.“ Sieben bis zehn Minuten dauere die Spende eines halben Liters Blut. „Das geht sehr schnell – und kann unter Umständen Leben retten.“

Dass gleich drei Patienten von einer Spende profitierten, hänge auch damit zusammen, dass das Blut heutzutage in seine Bestandteile zerlegt und für verschiedene Bedarfe verwendet werden könne. „Ein Verbrennungsopfer braucht eben ganz andere Bestandteile, vor allem das Blutplasma, als etwa ein Bluter, der hauptsächlich die Blutplättchen braucht“, erklärte Härte.

Dazu komme, dass der DRK-Blutspendedienst mit 70 Prozent des nötigen Blutes der größte Spendedienst sei. „Hinter uns kommt keiner, daher sind wir sehr auf ein funktionierendes Spendernetzwerk angewiesen – und nicht zuletzt auf die Arbeit der Ortsvereine“, sagte Härte.

Und auch hier sprachen die nüchternen Zahlen eine deutliche Sprache: „Im Oberbergischen Kreis ist die Zahl der Spender in den vergangenen zehn Jahren von 21000 auf 17000 gesunken. Aus diesem Grund haben wir uns auch gefragt, wie wir die Spendenbereitschaft der Menschen erhöhen können“, sagte der DRK-Referent. Der Durchschnittsspender gehe zwei Mal pro Jahr zum Blutspenden. Durchaus möglich seien jedoch drei oder auch vier Mal.

Daher habe man sich für Radevormwald eine Aktion einfallen lassen. „Wir haben im vergangenen Jahr wieder eine Art Gewinnspiel veranstaltet“, sagte Helmich. Es sei nicht das erste Mal gewesen, die attraktiven Preise hatten indes wohl einige Spender gereizt. „Es funktionierte nach einem simplen System: Pro Spende bekam der Spender einen Punkt, wer drei Punkte bekam, wurde in den Lostopf geworfen“, sagte Kaiser. Daraus wurden dann die Gewinner gezogen. Und die drei Glücklichen standen am Ende des Jahres schließlich fest – Bernd Konze, Peter Rast und Sylvia Schneider durften sich über Preise wie ein Internetradio oder einen DVD-Player freuen. „Wir haben früher schon mal Fernsehgeräte oder Kaffeemaschinen verlost“, sagte Helmich.

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