Eishockey Nach Jahren im US-Exil Silvester in der Heimat

Moers/Krefeld · Eishockey: NHL-Star Christian Ehrhoff genießt seine Zeit am Niederrhein, hofft aber noch auf eine Restsaison in Nordamerika

 Zu einem seiner gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie holt Christian Ehrhoff in dieser Szene im Trikot der Krefeld Pinguine aus.

Zu einem seiner gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie holt Christian Ehrhoff in dieser Szene im Trikot der Krefeld Pinguine aus.

Foto: Lamm (Archiv)

Martinsbasteln mit Kindern in Krefeld, Weihnachten mit der Großfamilie in St. Tönis, Silvester mit Freunden am Niederrhein — die Feiertage und den Jahreswechsel verbrachte NHL-Starverteidiger Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres nach vielen Jahren einmal nicht in Nordamerika, sondern in der Heimat rund um seine Geburtsstadt Moers. Sportlich läuft es für den mittlerweile 30-jährigen Blueliner erstklassig. Seit drei Monaten spielt er wegen des Lockouts in der Nordamerikanischen Hockey-League für die Krefeld Pinguine in der DEL (die RP berichtete): Sein Heimatclub belegt seit wenigen Tagen den ersten Tabellenplatz im deutschen Eishockey-Oberhaus. Ehrhoffs Anteil an dieser tollen Entwicklung ist nicht unerheblich.

Allerdings ist er nicht sehr glücklich über die streikbedingte Spielpause jenseits des großen Teichs. "Wenn es noch etwas werden soll mit einer Restsaison, dann müsste in den nächsten zwei bis drei Wochen eine Einigung zwischen den Parteien erfolgen", sagt Ehrhoff. In diesem Fall würden alle NHL-Stars, die derzeit in anderen Ligen spielen, sofort zurück kehren, also auch Ehrhoff, der mit seiner Frau Farina und den Töchtern Leni sowie Milla die Weihnachtszeit am Niederrhein verbracht hat. "Ich genieße diese schöne Abwechslung, nachdem ich in den letzten zehn Jahren immer drüben war. Außerdem stimmt es bei uns im Krefelder Team. Die Jungs sind super drauf. Wir machen wirklich das Beste aus meiner Situation auf Abruf", so der gebürtige Grafenstädter.

Mit seiner Schwester, seinem Schwager, den Eltern Gaby und Achim Ehrhoff sowie seiner Frau, den Töchtern und Farinas kompletter Familie feierte der Eishockey-Star in St. Tönis Weihnachten. Die Silvesternacht verbrachten die Ehrhoffs mit Freunden und Kindern in Krefeld. "Endlich haben wir es mal wieder richtig krachen lassen", schmunzelt er. Damit meinte er das Feuerwerk. "So etwas ist drüben nämlich überwiegend verboten — ganz im Gegensatz zum Brauchtum hier in Deutschland."

Auf gepackten Koffern sitzt Christian Ehrhoff allerdings nicht. "Wir sind mittlerweile sehr geübt, was das schnelle Hin- und Herfliegen zwischen den USA und Europa betrifft. Außerdem haben wir in Krefeld eine Wohnung, die ebenso vollständig eingerichtet ist wie unser Haus in Buffalo", sagt der Mann, der in 31 Spielen bereits 27 Scorerpunkte für Krefeld erzielt hat und damit bester Verteidiger der DEL neben dem Kölner Andreas Holmqvist ist.

Seine Fans in Deutschland freuen sich über jeden Tag, am dem er für den aktuellen Tabellenführer der DEL spielt. Sollte es keine Einigung im Lockout geben, dann träumt man in Krefeld von den Play-Offs oder sogar von der Meisterschaft mit Ehrhoff. Ob er dann mit seiner Familie noch in Deutschland ist, steht in den Sternen. In jedem Fall ist er in der Saison 2012/13 für die Pinguine bereits jetzt ein echter Heilsbringer.

(RP)
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