Lokalsport MSC jubelt über Einzug ins Pokal-Finale

Tübingen/Moers · Volleyball-Bundesligist Moerser SC steht zum sechsten Mal im Endspiel des DVV-Pokals. Dank eines 3:1-Sieges im Halbfinale bei Angstgegner TV Rottenburg geht's am 3. März im westfälischen Halle gegen Generali Haching.

 So sehen Sieger aus: Nach dem Einzug ins Finale des DVV-Pokals gab es beim Moeser SC kein Halten mehr. Die Jubelarien hatte sich der MSC zuvor durch einen 3:1-Sieg gegen den TV Rottenburg verdient.

So sehen Sieger aus: Nach dem Einzug ins Finale des DVV-Pokals gab es beim Moeser SC kein Halten mehr. Die Jubelarien hatte sich der MSC zuvor durch einen 3:1-Sieg gegen den TV Rottenburg verdient.

Foto: SAB

Nachdem Tobias Neumann mit einem krachenden Schlag den letzten Punkt zum 3:1-Sieg (31:33, 25:22, 25:19, 25:17) des Moerser SC beim Ligakonkurrenten TV Rottenburg erzielt hatte, kannte der Jubel aufseiten der Grafenstädter keine Grenzen. Ausgelassen feierten Spieler und Trainer mit allen, die es mit dem MSC hielten, den Einzug in Endspiel des DVV-Pokals. Und das waren einige — neben Mannschaft und Betreuerteam hatte am Samstag schließlich eine stattliche Anzahl von Fans aus Moers die Reise in die Tübinger Paul-Horn-Arena angetreten.

Dass der MSC nach den Pokalsiegen 1990 und 1993 sowie den Endspiel-Teilnahmen 2006, 2007 und 2009 wieder unbedingt ins Finale wollte, war im Vorfeld der Partie in Rottenburg oft betont worden. Doch es blieb nicht bei Lippenbekenntnissen, es wurde alles dafür getan, um die sich bietende Chance auf das Erreichen des Highlights im Gerry-Weber-Stadion in Halle zu nutzen. Dort trifft der MSC übrigens am 3. März auf Generali Haching, das sich im anderen Halbfinale daheim souverän mit 3:0 gegen Düren durchsetzte.

Das Spiel in Tübingen war für die Moerser in der laufenden Saison das erste Auswärtsspiel auf nationaler Ebene, zu dem sie schon einen Tag vorher angereist waren. Trainer Chang Cheng Liu schlug sich viele Nächte mit Videoanalysen um die Ohren, um die Schwachstellen der Gastgeber zu entlarven, zudem bissen die ernsthaft verletzten und angeschlagenen Spieler wie Nico Freriks. Michael Oliemann, Henning Wegter und Bobby Kooy für den Erfolg auf die Zähne. Und auch das Team um die Mannschaft gab alles. So ließ etwa Physiotherapeutin Julia Schneider nichts unversucht, um die Zerrung von Zuspieler Freriks in den Griff zu bekommen. Und Busfahrer Erwin Hanemann sorgte dafür, dass die vergessenen Turnschuhe von Tom Weber aus dem 30 Kilometer entfernten Hotel rechtzeitig in der Halle waren.

Eine Bündelung der Kräfte war auch bitternötig, schließlich hatten die Moerser die Bundesligapartie gegen Rottenburg 0:3 verloren und schon da die Bekanntschaft mit den frenetischen Fans des TV gemacht. 2600 Zuschauer in der ausverkauften Paul-Horn-Arena hätten wieder für einen Hexenkessel sorgen können. Doch die Hausherren konnten ihre Anhänger nur im ersten Satz mitreißen, als sie Moers in die Verlängerung zwangen und 33:31 gewannen. Doch die Gäste behielten die Nerven, auch dank des eingewechselten Freriks und des immer besser werdenden Oliemanns auf der Diagonalen, gewannen sie Satz zwei mit 25:22. Als Stimmungskiller für die heimischen Fans erwies sich dann im dritten Durchgang, dass Rottenburg die Kräfte verließ und die Gäste regelmäßig die längeren Ballwechsel für sich entschieden. Als dann im vierten Satz auch noch TVR-Außenangreifer Dirk Mehlberg immer weiter abbaute, spielte der MSC den Sieg routiniert nach Hause. "Nach dem so unglücklich verlorenen ersten Satz hat keiner gewackelt, alle haben super gekämpft und Charakter gezeigt", lobte Coach Chang Cheng Liu sein Team in höchsten Tönen. Als Dank gab er bis Mittwoch trainingsfrei und sorgte damit bei Abfahrt im Bus noch mal für großen Jubel.

(RP/rl)
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