Handball "Wir haben unseren Leistungsstand falsch eingeschätzt"

Moers · Die Trainerin des Handball-Drittligisten TuS Lintfort ist zum Jahresende mit der Bilanz ihres Teams unzufrieden. Sie sieht aber auch Positives.

Kamp-Lintfort (UT) Zum Ende des Jahres rangieren die Handballfrauen des TuS Lintfort in der Dritten Liga auf Rang neun. Dabei beträgt der Abstand zu den Abstiegsplätzen ebenso fünf Punkte wie zum fünften Platz, den die Klosterstädterinnen vor der Saison als Zielsetzung ausgegeben hatten. Die RP sprach mit TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein über ihre Sicht der Lage.

Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Grenz-klein Nein, denn ich hatte mir auf jeden Fall mehr erhofft. Wir hatten eine richtig tolle Vorbereitung, und auch der Saisonstart mit zwei Siegen hat doch zu mehr Hoffnung Anlass gegeben.

Danach folgten jedoch acht Begegnungen ohne Sieg. Woran machen Sie diesen Leistungsknick fest?

grenz-klein Nach den Siegen und den Unentschieden in Sulzbach und Bascharage haben wir unseren Leistungsstand eventuell falsch eingeschätzt, denn wie sich jetzt zeigt, sind es auch zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Allerdings hat uns der Kreuzbandriss von Felicia Idelberger auch aus der Bahn geworfen. Sie war gerade auf dem besten Weg, ihre Leistung zu stabilisieren und hätte uns sicherlich auch weitergebracht.

Welche positiven Aspekte können Sie in die Winterpause mitnehmen?

grenz-klein Vanessa Idelberger hat eine ganz tolle Entwicklung gemacht. Bis auf Neunkirchen hat sie in allen Spielen funktioniert. In der Abwehr hat sie Verantwortung übernommen und vorne im Schnitt fast zehn Tore pro Spiel erzielt. Ich hatte zwar darauf gehofft, freue mich aber sehr über ihre Konstanz. Aber auch Vanessa Dings zählt zu den positiven Überraschungen. Zunächst ist sie athletisch bedeutend fitter geworden. Eigentlich ist sie eine Kreisläuferin, hat aber die Rolle als Mittelangreiferin in den letzten Begegnungen sehr gut ausgefüllt.

Welche negativen Trends konnten Sie beobachten?

grenz-klein Von der Abwehr hatte ich schon deutlich mehr Stabilität erwartet, gerade in der Zusammenarbeit mit den Torhüterinnen. Außerdem ist unser Tempospiel noch viel zu fehlerhaft, und das sollte ja eigentlich unsere Stärke werden.

Woran gilt es denn jetzt, bis zum nächsten Punktspiel zu arbeiten?

grenz-klein Im Prinzip ist die Mannschaft in den letzten Wochen ja neu formiert worden. Wir müssen jetzt mit Vanessa Dings auf der Mitte die Automatismen nochmals verinnerlichen und auch unser Neuzugang Angelika Bensch muss noch in die Mannschaft integriert werden. Nicht zu vergessen ist Alina Gassen, denn sie kann nach ihrer Verletzung jetzt auch noch richtig angreifen und für eine wichtige Alternative für den Rückraum werden. Außerdem müssen wir es schaffen, über 60 Minuten ein sehr hohes Tempo zu gehen. Damit wird unser Spiel wieder attraktiver, so dass wir die Fans auch wieder für uns gewinnen können.

Müssen Sie jetzt von der ursprünglichen Zielsetzung abweichen?

Grenz-klein Ich glaube nicht, dass wir Rang fünf noch erreichen. Jetzt heißt es, den bestmöglichen Tabellenplatz zu erreichen. Für mich es ist persönlich sehr wichtig, deutlich besser zu sein, als in der letzten Saison, als wir Zehnter wurden.

(RP)
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