Moers Happy Birthday: 40 Jahre Erdgas in Moers

Moers · Im August 1978 hatte das Kokereigas in Moers ausgedient. Der Siegeszug des Erdgases begann. Heute ist es der beliebteste Energieträger – in Moers genauso wie bundesweit.

 Der große Augenblick: Am 21. August 1978 schließt der Vorsitzende des damaligen Stadtwerkeausschusses, Hans Polrolniczak (im Vordergrund), die Gasfackel nach dem Ausblasen des restlichen Kokereigases. Unter den interessierten Zuschauern sind Stadtdirektor Heinz Oppers (mit Fliege), rechtsdaneben Bürgermeister Wilhelm Brunswick sowie weiter rechts der für die Stadtwerke zuständige Dezernent Hermann Ophaelders.

Der große Augenblick: Am 21. August 1978 schließt der Vorsitzende des damaligen Stadtwerkeausschusses, Hans Polrolniczak (im Vordergrund), die Gasfackel nach dem Ausblasen des restlichen Kokereigases. Unter den interessierten Zuschauern sind Stadtdirektor Heinz Oppers (mit Fliege), rechtsdaneben Bürgermeister Wilhelm Brunswick sowie weiter rechts der für die Stadtwerke zuständige Dezernent Hermann Ophaelders.

Foto: Enni

An einen besonderen Jahrestag erinnerte die Enni in dieser Woche: Am 21. August 1978, also vor 40 Jahren, endete die Ära des Kokereigases in Moers. Erdgas löste das bis dahin übliche, aus Steinkohle gewonnene Kokereigas in der Grafenstadt ab. Das Kokereigas stammte, wie die Enni berichtete, bis 1930 aus der eigenen Gasanstalt am heutigen Unternehmenssitz der Enni Energie & Umwelt Niederrhein an der Uerdinger Straße, danach wurde es über die erste Ferngasleitung aus den Zechen des Ruhrgebietes an den Niederrhein transportiert.

Mit dem symbolischen Ausblasen einer Gasfackel unter den Augen des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Brunswick und seinerzeitigen Stadtdirektors Heinz Oppers begann vor 40 Jahren zunächst in der Moerser Innenstadt eine neue Zeitrechnung, in der das Gasnetz nach und nach wuchs. 1996 konnte die Enni zuletzt Moers-Vennikel an das Netz anbinden, über das heute die meisten Moerser Erdgas für die Heizung oder für warmes Wasser in ihren Häusern beziehen.

„Erdgas hat sich wie bundesweit auch in Moers zu einem der beliebtesten Energieträger entwickelt“, erinnert Geschäftsführer Stefan Krämer aus Anlass des runden Geburtstags. „Ich bin überzeugt, dass der umweltschonende Brennstoff auch in Zeiten der Energiewende noch viele Jahre seinen festen Platz im bundesweiten Energiemix haben wird.“

Die Umstellung auf Erdgas bedeutete in der Tat einen Einschnitt in der bundesweiten Gasversorgung, den die Erschließung europäischer und außereuropäischer Fördergebiete begünstigte. Für die Ruhrgas AG, damaliger Vorlieferant vieler Stadtwerke, ein Glücksfall, um Lieferengpässen in Folge der sich abzeichnenden Stilllegungen von Kokereien in vielen Ruhrgebietsstädten vorzubeugen. Technisch war der Wechsel auch in Moers unproblematisch. Die Stadtwerke mussten lediglich Gasreglerstationen, das Rohrnetz und Hausanschlüsse auf den neuen Brennstoff anpassen. In den Häusern ließen die seinerzeit bereits hauptsächlich eingesetzten „Allgas-Geräte“ sowieso eine schnelle Umstellung zu.

Heute ist Erdgas vor allem wegen seiner positiven Umwelteigenschaften beliebter Energieträger, den auch Autofahrer als Kraftstoff nutzen. Für die Enni ist Erdgas ein weiterhin starkes Standbein, über das das Unternehmen ein 600 Kilometer langes Netz betreibt und rund 18.000 Kunden versorgt.

 Die alte Gasanstalt an der Uerdinger Straße. Heute hat die Enni auf dem Areal ihren Sitz.

Die alte Gasanstalt an der Uerdinger Straße. Heute hat die Enni auf dem Areal ihren Sitz.

Foto: Enni

Stefan Krämer rechnet damit, dass der Siegeszug des Energieträgers noch viele Jahre anhält und er bald auch in anderen niederrheinischen Kommunen Gasnetze betreibt: „Nach dem Gewinn der Konzessionen in Uedem und Rheinberg wollen wir den Menschen in Kürze auch dort eine umweltschonende und sichere Energieversorgung bieten.“

(RP)
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