Moers Eva Marxen leitet das Kulturbüro in Moers

Moers · Sie ist Ansprechpartnerin für die freie Kulturszene. Unter ihrer Mitarbeit soll auch das Parkfest wieder belebt werden.

 Eva Marxen freut sich auf die neue Herausforderung.

Eva Marxen freut sich auf die neue Herausforderung.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Stelle war ein halbes Jahr vakant: Seit dem 1. August haben freischaffende Künstler in Moers wieder eine Ansprechpartnerin in der Stadtverwaltung: Eva Marxen ist die Nachfolgerin von Beatrix Wirbelauer als Leiterin des Kulturbüros. Beraten, Kontakte vermitteln, Akteure miteinander vernetzen, als Lotse durch den Bürokratie-Dschungel der Verwaltung helfen und die Kultur in Moers organisieren – das sind die vielfältigen Aufgaben der 38-Jährigen. Erfahrung bringt sie reichlich mit. Eva Marxen studierte Musikwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Bonn. Sie arbeitete freiberuflich als Kulturjournalistin und Projektmanagerin für den Landesmusikrat, die Landesmusikakademie und das NRW-Kultursekretariat. Auf WDR 3 moderiert sie regelmäßig eine Musiksendung. „Es gibt in Moers so viel, das sich zu kommunizieren lohnt. Die Stadt ist so reich an Kultur. Und das möchte ich den Moersern gerne vermitteln“, sagte sie gestern bei ihrer Vorstellung im Moerser Rathaus.

Eva Marxen, die in Mainz geboren wurde und in Koblenz das Abitur absolviert hatte, kam im Team von Tim Isfort, der 2016 die künstlerische Leitung des Moers Festivals übernommen hatte, in die Grafenstadt. Sie war für die Pressearbeit des Festivals zuständig. In ihrer neuen Funktion wird sie dem Kulturbüro neuen Pep geben – auch entsprechend der Vorgaben, die im zweiten Moerser Kulturentwicklungsprozess im vergangenen Jahr erarbeitet worden waren. Neu ist die Zuordnung des Kulturbüros innerhalb der Stadtverwaltung. Bislang beim Kulturdezernenten Wolfgang Thoenes angedockt, wurde die Einrichtung in die eigenbetriebsähnliche Einrichtung Bildung mit Museum, Musikschule, Bibliothek und VHS eingegliedert. Erste Betriebsleiterin Diana Finkele verspricht sich davon unter anderem höhere Synergieeffekte. Ein weiterer Wunsch, der im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses von den Teilnehmern formuliert wurde, ist die Bildung eines Runden Tisches. Ziel ist es, die Kulturakteure zu vernetzen und zusammenzubringen. Eva Marxen wird ein Konzept entwickeln, wie dies funktionieren könnte. „Es handelt sich um eine Netzwerkstelle, die dringend benötigt wird. Wir wollen so zur kulturellen Teilhabe anregen“, erklärte die 38-Jährige, die sich vorgenommen hat, etliche Fortbildungen zu besuchen. „Zum Thema Kulturförderung beispielsweise, so dass ich das Wissen an die hiesigen Kulturschaffenden weitergeben kann“, sagte Eva Marxen gestern.

Sie sieht ihre Aufgabe jedoch nicht nur in der lokalen Vernetzung. „Ich habe gute Kontakte zu Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen.“ Die 38-Jährige freute es gestern, dass zu ihrem Einstieg bereits zwei feste Veranstaltungstermine aus dem Kulturbüro feststehen. Es unterstützt die Kunstaktion auf der Kulturinsel „Nepix Kull“, die das Seewerk Kapellen organisiert (1. September). Die Aktion „Moerser Ateliers offen“ (22. und 23. September) findet ebenfalls wieder statt. Auch Moving Moers soll unter ihrer Federführung fortgesetzt werden. Eva Marxen, zu deren Aufgabenbereich auch die Förderung der Kulturellen Bildung in der Stadt gehört, möchte jedoch auch neue Formate für Moers entwickeln.

„Vielen Bildenden Künstlern fällt es schwer, ihre Arbeiten zu verkaufen. Ich könnte mir vorstellen eine Veranstaltung wie ,Cheap Art Sensation’ zu organisieren. Künstler könnten zum Beispiel ein leerstehendes Ladenlokal in der Fußgängerzone bespielen.“ Mit Michael Birr, Geschäftsführer der Moers-Marketing, wird sie außerdem ein Konzept für eine Neuauflage des Parkfestes erarbeiten, eine Veranstaltung, die noch heute in Moers vermisst wird. 2020 könnte es soweit sein.

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